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1. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 175

1916 - Stuttgart : Franckh
175 vermischtes. Aus dem Feldpostbrief eines deutschen Doktors aus Kilid Bahr. Einer unserer bekanntesten Mitarbeiter hat uns den nachstehenden Brief eines deutschen Arztes von der Gallipolifront zur Verfügung gestellt, der manches enthält, was unsere Leser interessieren wird: Der Name des Ortes, in dem ich bei gepackten Koffern beim Schreiben fitze, ist Ihnen aus der Geschichte der Vergangenheit und der neuesten Gegenwart wohlbekannt. Ich habe hier das Glück gehabt, Weltgeschichte in nächster Umwelt mitzuerleben, erst den Abzug des Feindes von Ana- richtungen als Zwangsprinzip, dafür aber ein ganzes Volk auf den Beinen, überall Überschuß an schaffenden Händen, Zehntausende am Wegebau, und kleine Wägelchen, aber zu vielen Hunderten, kleine Lasten, aber die Tragtiere unzählbar vom Kamel und Saumtier bis zum kleinsten Eselchen, das zwei Geschosse schleppt. „Kleinvieh macht auch Mist." Wenn man die Masse meint, so gilt das hier von Mensch und Vieh. Und die Masse hat gesiegt, gesiegt, weil eine kleine Minderzahl von Könnern der Organisation sie lenkte, die mit dieser unerschöpflichen Zahl arbeiten konnten, in- An einer Schießscharte im Schützengraben mit Ausblick auf das davorliegende Gelände. Nach einer Skizze aus dem Felde gez. von M. Zimmerer. farta und Ari burnu, dann vor acht Tagen die endgültige Räumung von Gallipoli. Einige Milliarden Englands und viel edles Blut seiner Söhne liegen im schlickigen Lehm da vorn in der graben-durchwühlten Landzunge von Seddul-Bahr. Stellen Sie sich die Bilder von Poelkapelle an Manl-wnrfszerwühlung des Erdreichs, verzehnfacht, den Graus des Totentanzes auf dem schmalen Band verhundertfacht vor, und sie greifen nicht vorbei. Manches war ganz anders, drüben beim Feind Technik, Organisation, Qualitätsarbeit bis in jede Einzelheit, Wasserleitungen, wasserdichte Mäntel, Jamskonserven und kondensierte Milch, fahrbare Operationssäle, ein Sanitätsdienst von einer unerhörten Kostbarkeit der Einrichtung, dafür ein bestimmter zahlenmäßiger Einsatz von Menschen, und auf dieser Seite die Primitivität der Ein- dem sie mit einem Riesenausfall, mit einer Riesenfehlerquelle rechneten, ohne befürchten zu müssen, daß es schließlich irgendwo an Menschen fehlen könnte. Mich erinnert's an das Menschenver-schwenden der Völkerwanderungszeit, auch da widerstand Roms Organisation nicht. Ein wenig habe ich direkt helfen können. In den hiesigen großen, aber sehr primitiven Hospitälern konnte ich feststellen, daß die wichtigste Krankheit nicht, wie man angenommen hatte, die Malaria war, sondern das Rückfallfieber, eine Spirochätenkrankheit. Unser schönes Laboratorium liegt wieder in den Kisten und morgen oder übermorgen gehen wir wieder zu Schiff und über Konstantinopel nach Rumelien, dann wollen wir ärztliche und die anderen Erfahrungen nutzen, um an der
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