Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtliches Lesebuch - S. 233

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Xvi. D. Sybel, Die Schlacht bei Königgrätz. 233 Dort liegt, gleich hinter Sadowa, ein dicht bewachsener Busch, der Holawald, dann bis Nechanitz hinunter ein halbes Dutzend kleinerer und größerer Dörfer. Etwa drei Viertelstunden aber von der Bistritz entfernt ändert sich der Charakter des Geländes. Aus dem flachen Abhang erhebt sich eine Höhenkette, an einzelnen Punkten bis zu 300 Fuß über die Thalsohle emporsteigend, von Nechanitz an weit über Sadowa hinaus die Bistritz begleitend, nach Westen hin meistens schroff abgeböscht, nach Osten allmählich sich senkend, bis in der Nähe von Königgrätz der Boden vollständig eben wird. Diese Höhen hatte Benedek sich zum ersten Widerstände ausersehen, und wir müssen deshalb einzelne derselben zum Verständnis des Folgenden näher bezeichnen. Eine halbe Stunde hinter Nechanitz zeigt sich der Schloßberg von Hradek, von hier eine Stunde nordwärts eine weit hervorragende Höhe mit den Dörfern Nieder- und Oberprim und Problns an ihren Abhängen, fodann, immer nach Norden fortschreitend, ein niedrigerer Hügelrücken mit dem Dorfe Langenhof, endlich gegenüber Sadowa und dem Holawalde der höchste und bedeutendste dieser Berge, mit dem Flecken Lipa ans der Mitte seines westlichen Abhanges und dem ärmlichen, aber seit diesem 3. Juli durch Europa berühmten Dörfchen Chlum in einer Vertiefung am Ostrande der Höhe. Der Blick beherrscht von hier aus die gesamte Landschaft nach allen Seiten. Nach Osten flacht sich auch hier das Gebirge allmählich ab; zwischen welligen Hügeln liegt dort in der Tiefe das Dorf Nedielifcht, von da breitet sich platte Ebene bis zur Elbe aus. Ein anderes Bild zeigt sich dem Beschauer im Norden. Chlum gerade gegenüber, von dem Fuße seines Berges nur durch eine schmale Einsenkung getrennt, dehnt sich eine breite, mit mächtigem Banmwuchs bestandene Kuppe aus, die von zahlreichen Schluchten durchrissen, am westlichen Rande aber von einer gewaltigen Felsenbastion gekrönt ist; es ist der Swiepwald, der wie Chlum an diesem Tage ein unvergeßliches Andenken gewonnen hat. Rechts davon, eine halbe Stunde weiter nordwärts, zeigt sich ein langgestreckter Höhenzug mit dem Dorfe Maslowied an feinem Abhang; wieder eine halbe Stunde weiter lehnt sich daran ein stattlicher Berg, der auf seiner Westflanke das Dörfchen Horscheniowes und auf feiner sonst kahlen Spitze damals zwei uralte, überall weithin sichtbare Linden trug. An dessen Fuße fließt der Bach Trotinka durch morastige Wiesen südostwärts der Elbe zu: auf der andern Seite des kleinen Gewässers schließt dann der steile Horschizkaberg das Bild.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer