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1. Geschichtliches Lesebuch - S. 248

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
248 Xvi. v. Sybel, Die Schlacht bei Königgrätz. möglich war, vier unversehrte Bataillone bei Benatek, die er jetzt in den Wald hineinzog, und empfing dazu zwei Bataillone der achten Division zur Unterstützung Während diese letzteren in den Westrand des Waldes eindrangen und Poeckhs Truppen in der Front beschäftigten, warf Fransecky jene vier Bataillone auf die nördliche Flanke und in den Rücken des Gegners. Die Wirkung ihres Feuers war grauenvoll. Oberst Poeckh und alle Stabsoffiziere fielen bis auf zwei, mit ihnen die Hälfte der Mannschaft: mit Mühe schlug der .)iest sich durch, um bei Maslowied das Freie zu gewinnen. Das vierte österreichische Korps war damit abgefunden. Aber aufs neue begann wieder das todbringende Feuer von 120 Geschützen auf den Jöalb, und lebhaft brängte jetzt General von Mollinary den Grafen Thun, durch einen energischen Angriff des zweiten Korps den erschöpften Berteibigern den Gnadenstoß zu geben. Gras Thun, der Anordnung Benedeks so wenig wie sein Kollege eingedenk, war 'bazn bereit Es war elf Uhr vorüber. Eine Brigade, Henriquez, war an der Trotiua gelassen worben; von der Brigade Thom standen vier Bataillone bei ))iaschitz und Horscheniowes; die drei andern, nebst den vierzehn Bataillonen der Brigaden des Generals von Saffran und des Herzogs von Württemberg, würden 111/2 Uhr zur Einnahme des Walbes vorgesanbt, obgleich bereits wieberholter Gegenbefehl Benebeks eingetroffen und außerdem die Nachricht gekommen war, daß von Norben her starke feinbliche Kolonnen im Anmarsch seien. Geneial von Mollinart) zeigte nur um so heißeren Eifer, feinen großen strategischen Plan bnrchznführen. Der Einbruch in den östlichen Waldrand hatte anfangs wieder guten Erfolg, wie es bei der Übermacht der Angreifer nicht anders fein konnte. Wieder wurde die Mitte der preußischen Aufstellung im Osten durchbrochen, wieder der größte Teil des Waldes gewonnen. Aber die am nördlichen Ausgang des Waldes gelegene Felsbastion blieb dem Gegner unnahbar. Fransecky, welcher zwei Pferde unter dem Leibe verloren und bald nachher nur mit Mühe der Gefahr der Gefangennahme durch österreichische Jäger entgangen war, hielt dort mit Trümmern aller feiner Abteilungen ans. Er war ein Mann von schlankem, aber nicht hohem Wuchs, von feinen und festen Zügen, von reicher Begabung und Bildung und von einem, man möchte sagen, fanatischen Ehr- und Pflichtgefühl. Seine Soldaten entsprachen dem Führer. Diese Altmärker und Magdeburger waren keine Hünengestalten wie die Pommern und Westfalen, aber in ihrer Gelehrigkeit,
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