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1. Hessisches Reformationsbüchlein für Schule und Haus - S. 5

1904 - Marburg : Elwert
Kirchliches aus der Zeit vor der Reformation. 5 die alte Kirche. Fast alle Orden waren vertreten. So hatten die B e = nediktiner Klöster in Breitenau, Lippoldsberg, hasnngen, Lschwege, Kaufungen, helmarshausen, Kornberg und in Gronau in der Niedergrafschaft : die Kart Häuser in (Eppenberg ; die Listerzienser in Nordshausen bei Kassel, haydau, Kaldern, Haina, St. Georgenberg bei Frankenberg ; die p r ä m o n st r a t e n s e r in Spießkappel, Hachborn, St. Georg bei Homberg a. d. Lfze; von den Ritterorden die I o h ann iter in Marburg, wiesenfeld, Grebenau, Nidda; die Deutschherren in Marburg und Schiffenberg; der Spitalorden der Rntoniter in Grünberg ; von den Bettelorden die Franziskaner in Marburg, Hofgeismar, Grünberg, Butzbach und Berbach in der Niedergrafschaft; die Dominikaner in Marburg und Treysa, die Karmeliter in Spangenberg und Kassel; die Augustiner in cthnaberg bei Kassel, Immichenhain, Blankenheim, Merxhausen, weitzenstein, Lschwege, Schmalkalden, hirzenhain, hainchen, Alsfeld, (Brünberg und löirberg ; endlich die Wilhelm i t e n in witzenhausen. Aber die Klosterinsassen dachten zumeist nicht daran, in Sucht und Ehrbarkeit zu leben und dem Volke zu dienen. Selbst die Bettelorden, die sonst wohl durch ihre Tätigkeit in Predigt und Seelsorge einen guten Einfluß auf das Volksleben hatten, waren in Hessen entartet. Sie verpraßten, wie die übrigen Mönche und Nonnen auch, die Almosen und hielten sich an die Klosterregeln nicht gebunden. So war es vielfach ein Leben in Sinnlosigkeit und Schlemmerei, welches das Volk die Leute führen sah, die ihm ein Vorbild hätten sein sollen, fluch die Habsucht der Klöster schädigte ihr Ansehen und war eine Gefahr für das Wohl des Landes. 3n einer Schrift über ihre Aufhebung vom Jahre 1527 heißt es: ,,was ist je Geldsüchtigeres, Gierigeres und (Eigennützigeres gesehen oder gehört worden, denn die vermeinten, selbstgemachten und gedichteten Geistlichen, welche mit ihrer verdachten Heiligkeit und wuchersüchtigem vornehmen den armen einfältigen Laien so jämmerlich seines sauren Schweißes und Blutes beraubt, ihm sein Mark entzogen und ihn so höchlich erschöpft, daß er solches, wo es länger gestanden haben sollte und ihm der allmächtige Gott durch (Offenbarung feines heiligen Worts und gnädigen willens nicht vorgekommen, hinfort nicht hätte ertragen mögen, sondern seine armen Weib und Kinder im Elende verderben müssen lassen. Dieweil doch nirgend keine Güter, Hof, Zehent, Acker, wiese, Haus oder hofraite, sie hätten sich es zugerissen oder je zum wenigsten dienstpflichtig und zinsbar gemacht; darauf sie also verhaftet, gesteuert und geflissen, daß wenig Jahre hingegangen wären, es hätten weder Bürger noch Bauern etwas, und sie alles gehabt." An versuchen zur Hebung und Besserung des Klosterlebens haben es die hessischen Fürsten nicht fehlen lassen. Insbesondere war es Landgraf Wilhelm 111. von Gberhessen, der zu reformieren suchte. Als im Jahre 1489 auf dem Reichstag zu Frankfurt ein päpstlicher Legat erschien, bat er diesen, eine gründliche Reform des hessischen Grdens-wesens, von dem er eine erschreckende Schilderung gab, zu veranlassen.
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