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1. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 112

1883 - Leipzig : Amelang
112 I. Die öderen Gottheiten. Der Mythus, auf welchen dieses Fest sich bezieht, erzählt, daß Apollon den schönen Hyakinthos, jüngsten Sohn des Amyklas, geliebt, aber unvorsätzlich mit dem Wurfe einer Wurfscheibe getötet habe, oder daß der ebenfalls den Knaben liebende Windgott Ze-phyros die Scheibe ans Eifersucht gegen Apollon nach Hyakinthos' Haupt getrieben habe. Dem Tode des Hyakinthos, der in die gleichnamige Blume verwandelt worden sein soll, galt die Trauer am Anfang der Hyakinthien, seiner Wiederbelebung aber die Freude des zweiten und dritten Tages. Augenscheinlich deutet der Mythus, ähnlich wie derjenige der Persephone, auf das Absterben und Wiederaufleben der Natur, die hier unter dem Bilde eines Jünglings gefaßt wird, und ebenso augenscheinlich ist die Wurfscheibe Apollons ein Bild der Sonne, unter deren Glut die Vegetation verdorrt. Auf dieses Fest folgte im August das Fest der Karnern, das besonders in Sparta ein kriegerisches Ansehen hatte, indem die ganze Bevölkerung aus der Stadt auszog und mehrere Tage lang in deren Nähe wie in einem Kriegslager unter Zelten lagerte. Das Fest bezieht sich ebenfalls auf den verderblichen Hitze- und Pestgott Apollon unter dem Beinamen Karneios, und durch das Lagern unter Zelten entzog man sich den schädlichen Wirkungen der Hundstagsglut. Seine religiöse Bedeutung aber erhielt das Fest, indem man zugleich den furchtbaren Gott zu sühnen suchte; das Fest wurde tu Sparta sehr heilig gehalten und hat sich von dort nach Kyrene, einer griechischen Kolonie auf der Nordküste von Afrika, und außerdem auf die Jufeln Rhodos und Sicilien, sowie in die griechischen Städte in Unter-Italien, nämlich Tarent und Sybaris, verbreitet. Der schönste Tempel dieses Apollon befand sich zu Amyklä. Der delphinische Apollon wurde tu Beziehuug auf das stürmische und wieder beruhigte Meer auf Kreta, zu Kriffa in der Landschaft Phokis, in Delphi, auf der Insel Ägina, Milet und an anderen Orten verehrt. Zu Athen war das Heiligtum dieses Gottes, das Jelphinion, die älteste Blutgerichts- und Sühnungsstätte. Hier feierte man auch im April das Fest der Delphinien,
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