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1. Geschichts-Bilder - S. 28

1878 - Langensalza : Greßler
28 leben enthalten waren. So von Thales: »Das Urwesen ist Gott-denn er ist nicht geworden. Das Schönste ist die Welt- denn sie ist Gottes Werk. Das Größte ist der Raum; denn er faßt alles in sich. Das schnellste ist der Gedanke; denn er springt überall hin. Das Gewaltigste ist das Schicksal; denn es bringt alles unter sich Das Gescheiteste ist die Zeit; denn sie entdeckt alles.« Als Solon von seinen Reisen zurückkehrte, fand er Stadt und vslnd in einer großen Verwirrung. Die Reichen hatten das arme Volk ganz in ihrer Gewalt. Wenn die Armen die Zinsen nicht bezahlen konnten, so wurden sie zu Sklaven gemacht oder verkauft Die Reichen waren Richter und richteten nach Willkür. An die stelle der Könige waren Archonten (Staatsverweser) getreten und zu einem solchen wählte man Solon. Als Regent sollte er neue Gesetze geoen. Da die Verschuldung der meisten Bürger von Athen das größte Uebel war, woran das Gemeinwesen litt, so suchte er die Schuldforderungen zu ermäßigen Die bisherigen von Drako (622 v. Chr.) herrührenden Gesetze, welche auf alle Vergehungen ohne Unterschied Tod oder Verbannung setzten, waren wegen ihrer allzugroßen Strenge unbrauchbar. Solon milderte diese Gesetze und suchte das Volk zur Ä^enschuchkeit zu gewöhnen. So verordnete er: wer in einem Tempel Schutz suche, der solle da unangefochten bleiben; von Todten solle man nichts Uebeles reden; Fremdlinge solle man nicht beleidigen, sondern gastlich aufnehmen; Verirrten den Weg zeigen; die Sklaven solle man menschlicher behandeln; wer im Kriege verstümmelt worden sei, der solle auf Kosten des Staates erhalten werden. Was die Verfassung betrifft, so übertrug er der Volksversammlung das Recht, Krieg und Frieden zu beschließen, Bündnisse einzugehen, die Staatsbeamten zu erwählen und Gesetze zu geben und aufzuheben. Das ganze Volk theilte er nach dem Vermögen in vier Klaffen. Die vierte Klaffe, welche alle ganz unbemittelte Bürger umfaßte, hatte zwar Theil an der Volksversammlung, konnte aber keine (Ltaatsämter bekleiden, was auch schon darum unmöglich gewesen wäre, weil die Aemter keine Einkünfte gewährten. Die neuen Archonten, als höchste obrigkeitliche Personen, welche die obere Leitung des Krieges, Gottesdienstes und des Gerichtswesens hatten, beschränkte Solon durch den Rath der 400 (Senat), der jedes Jahr aus ganz unbescholtenen Bürgern neu gewählt wurde. Die größte Gewalt lag in den Händen des obersten Gerichtshofes, welcher Areopag genannt wurde und aus den erfahrensten und redlichsten Männern zusammengesetzt war. Die Archonten wurden nach Ablauf ihres Regierungsjahres in denselben ausgenommen. Der Areopag war der Hauptpfeiler, auf welchen die Verfassung^ sich stützte, denn er forderte Rechenschaft von den Archonten über ihre Amtsführung, führte die Aufsicht über die öffentlichen L-itten, unterwarf die Volksbeschlüsse einer nochmaligen Prüfung
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