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1. Geschichts-Bilder - S. 29

1878 - Langensalza : Greßler
29 und konnte dieselben billigen oder verwerfen. Seine gerichtlichen Sitzungen, in welchen er ohne weitere Berufung über Leben und Tod entschied, hielt er bei Nacht und ohne Licht. Die Abstimmung geschah durch Scherben, welche man entweder in die Urne des Todes oder in die der Erbarmung warf. Die strenge Gerechtigkeit dieses Gerichtshofes war in ganz Griechenland berühmt. Aber nicht nur dem öffentlichen, sondern auch dem Privatleben der Athener wollte Solon eine heilsame Umgestaltung geben. Darum sorgte er vor allem für die Erziehung der Jugend, die nicht nur körperlich (wie in Sparta), sondern auch geistig ausgebildet werden sollte. Die Jünglinge wurden in der Dichtkunst, in Beredtsamkeit und Weisheit (Philosophie), so wie auch, um ihren Schönheitssinn auszubilden, in der Musik und Malerei unterrichtet. So vortrefflich diese Gesetzgebung auch war, so hielt sie Solon, der sich auch hierin viel weiser zeigte als Lykurg, dennoch nicht für unverbesserlich. Damit aber nicht durch stete Aenderung der Gesetze neue Unordnungen entstehen sollten, sondern erst durch längere Erfahrung die Zweckmäßigkeit seiner Verfassung geprüft werde, ließ er die Athener schwören, daß sie seine Gesetze, die in hölzerne Walzen eingegraben wurden, zehn Jahre unverändert beibehalten wollten, und begab sich dann aus weite Reisen. Auf diesen besuchte er Aegypten, Cypern und die Staaten Kleinasiens. Nachdem Solon von seinen Reisen zurückgekehrt war, fand er in Athen große Unordnung. Die niedere Volksklasse z. B. mißbrauchte die durch ihn gegebene Freiheit. Bei jeder Gelegenheit wollte das Volk die Vornehmen, seine ehemaligen Unterdrücker, fühlen lassen, daß es nicht mehr von ihnen abhängig sei, daß es eben so gut wie sie Theil an der Regierung habe. Auf friedlichem Wege suchte Solon das Volk mit den Vornehmen wieder zu versöhnen; aber er war zu alt, um so kräftig aufzutreten wie vormals. Vor Schmerz verließ er seine undankbare Vaterstadt und ging nach Cypern, wo er bald nachher starb. Die l^mrkmge in Griechenland.*) Schlacht bei Marathon (490 v. Chr.). — Miltiadcs. Von der Eroberungssucht und Rachbegierde getrieben, sandte Dartus Hystaspis seine Heere zuerst unter Mardonins, und als dieselben durch Sturm mißhandelt und von den Thraciern aufgerieben worden, vermehrte Schaaren unter T> atis und *) K. v. Rotteck u. A.
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