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1. Geschichts-Bilder - S. 41

1878 - Langensalza : Greßler
41 der fast den ganzen Körper bedeckte. Gewöhnlich war er ungefärbt, und wurde, wenn er schmutzig geworden war, wieder geweißt; die Reichen zogen indeß gefärbte Zeuge vor. Am gewöhnlichsten waren wollene Gewänder, doch wurden auch leinene getragen, besonders von Frauen. Aus eine geschickte, faltenreiche und malerische Um-wersung des Mantels legten die Griechen einen hohen Werth; der Mangel dieser Kunst galt für ein Zeichen bäuerischer Sitten und schlechter Lebensart. Es kam vorzüglich darauf an, den Mantel geschickt über die linke Schulter zu werfen, und dadurch so viel vom Tuche desselben hinaufzubringen, daß er weder vorn noch hinten schleppte. Besonders ward auf die schöne Haltung des Ueberwurss beim Redner gesehen. Die Athenerinnen trugen über dem Untergewande einen kürzern Rock, beide unten mit farbigen Streifen oder Bändern versehen, und darüber einen Mantel. Beide Geschlechter machten einen mannich-faltigen Gebrauch von Salben, und mit den theuern asiatischen Wohlgerüchen ward ein großer Aufwand getrieben. Gelber Puder, Schwärze für die Augenbrauen, weiße und rothe Schminke, prächtige Ohrgehänge, Halsbänder, Ringe, Armbänder, Gold, Edelsteine, und Perlen — alles dieses wurde von den Athenerinnen zum Schmucke aufgeboten.' Gewöhnlich ging man in Athen zu Fuß; indeß bedienten sich die Reichen auch der Wagen oder Sänften, oder sie hatten einen Sklaven mit zusammengelegtem Sessel hinter sich hergehen, um sich auf dem Markte oder sonst wo setzen zu können. Die Männer pflegten einen Stock in der Hand, die Frauen einen Sonnenschirm zu tragen. Nachts ließ man sich von einem Sklaven mit einer Fackel vorleuchten. Die Pracht und Herrlichkeit der schönen Baukunst war in den besten Zeiten Alhen's nur in Tempeln und öffentlichen Gebäuden zu finden; die Privathäuser waren größtenteils klein und unansehnlich, die Straßen krumm und eng. Das Innere der Wohnungen schmückten die Reichen auf das zierlichste und prächtigste, und verwandten aus schönen Hausrath große Summen. Die gewöhnlichen Mahlzeiten der Athener waren gering; doch schätzten die Lüstlinge die Freuden der Tafel sehr hoch, obgleich die Schwelgerei nicht so weit getrieben wurde, als in Sicilien und Unteritalien und späterhin in Rom. Die Menge und Verschiedenheit der Gerichte, die man angegeben findet, verräth eine feine Kochkunst. Man staunt über die Menge von Vögeln und Fischen, die man für den Gaumen zubereitete; manche Leckerbissen wurden sehr weit hergeholt. Sardellen aus siedendem Oele galten für einen Leckerbissen. Ueberhaupt benutzten die Athener das schöne reine Baumöl ihres Landes fast zu allen ihren Speisen; man trug auch Oliven in Salzlake aus, den Appetit zu reizen. Krebse, Muscheln,
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