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1. Geschichts-Bilder - S. 89

1878 - Langensalza : Greßler
89 war. Hannibal wünschte daher nichts sehnlicher, als eine Schlacht. Der unbedachtsame Römer gewährte ihm diesen Wunsch nur zu bald. — Das römische Heer griff die hervorragende Mitte der karthagischen Schlachtreihe an; diese zog sich gleichsam fliehend zurück; die Römer folgten, und da indeß die beiden Flügel des karthagischen Heeres nicht blos Stand hielten, sondern sogar vorwärts drangen, wurde nach und nach fast das ganze römische Heer eingeschlossen, und einer der Feldherren, gegen dessen Rath die Schlacht unternommen war, fiel selbst. Diese furchtbare Niederlage bei Kannä (Ostsette des südl. Italiens) schlug den Muth aller Römer nieder; die Stadt war in allgemeiner Trauer, denn es war fast kein Haus, das nicht einen Sohn oder Verwandten verloren hätte. — Hannibal war der Herr von Unteritalien, und hätte er jetzt Unterstützung von Karthago erhalten, Rom wäre selbst verloren gewesen. In den vielen Schlachten hatte aber sein Heer sehr gelitten, und in den ausgeplünderten Gegenden konnte er keine Lebensmittel mehr auftreiben. Er war erschöpft. Jetzt rüsteten die Römer auf's neue zum Kriege. Als Feldherrn ernannten sie den jungen Scipio. Dieser eroberte ganz Spanien und setzte endlich von Sicilien aus nach Afrika über. Hier fand sich kein bedeutendes Heer. Scipio durchzog daher das feindliche Land, eroberte eine Stadt nach der andern und nahete den Thoren Karthagos. — Da ward Hannibal zurückberufen. Er ging dem Scipio entgegen; aber bald erkannte er, daß ihm sein Gegner überlegen sei. Hannibal bot deshalb die Hand zum Frieden. Scipio verweigerte denselben und verlangte gänzliche Unterwerfung. Jetzt mußte eine Schlacht entscheiden. Beizamatrafendieheerezusammen(201). Hannibal wurde trotz seiner Klugheit und Geistesgegenwart geschlagen; er verlor 20,000 Mann Todte und eben so viel Gefangene. Nun mußten die Karthager sich jede Bedingung gefallen lassen. Außer ihrem Gebiete in Afrika mußten sie den Römern Spanien, Sicilien und Sardinien abtreten und alle römischen Kriegsgefangenen umsonst ausliefern; ferner wurden sie gezwungen, alle abgerichteten Elephanten herzugeben, alle Kriegsschiffe bis auf zehn zu verbrennen, keinen Krieg ohne Einwilligung der Römer anzufangen und die Kriegskosten (über 10 Millionen Thaler) zu bezahlen. So sehr nun auch Karthago gedemüthigt war, so konnte doch Hannibal nicht ruhen. Er schickte an den eroberungssüchtigen König von Syrien, Antiochus, Gesandte und ließ diesen überreden, sich mit den unzufriedenen Griechen gegen die Römer zu verbinden. — Hannibals Plan wurde verrathen, und die Römer verlangten seine Auslieferung. Die Karthager hätten sich diesem Verlangen wohl fügen müssen; aber Hannibal entfloh in der Nacht nach Asien zum Antiochus. Dieser beschloß sogleich Krieg gegen Rom, wurde aber geschlagen und mußte einen schimpflichen Frieden schließen,
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