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1. Geschichts-Bilder - S. 128

1878 - Langensalza : Greßler
128 Angeln und Jüten. Dagegen wanderten wieder Briten nach Frankreich aus (Bretagne). Dadurch entstand ein furchtbares Gedränge in allen Ländern Europa's, welches unter dem Namen Völkerwanderung bekannt ist. Aufgefordert von mehreren Seiten, zog der mächtige Hunnenfürst Attila, Gottes-Geißel genannt, um das Jahr 451 aus, um das Abendland zu erobern. Bald hatte er ein Heer von 700,000 Kriegsleuten zusammen. Schrecken zog vor ihnen her. Er wurde indeß bei Chalons in Frankreich von Theoderich, König der West-golhen, und den Römern besiegt. Die Uneinigkeit seiner Feinde rettete ihn; er zog nach Italien, wo Rom durch die Fürbitte des Bischofs Leo erhalten wurde. Attila kehrte mit allem seinem Volke heim gegen Ungarland. Hier starb er, so erzählt die Sage, durch die Hand der schönen Hildegunde, die ihm in der Brautnacht den Dolch durch das Herz stieß, im Jahre 453. Seine Leiche wurde auf einer großen Ebene unter einem prachtvollen seidenen Zelte ausgestellt. Rund herum um dasselbe jagten, Geheul anstimmend, die wilden Reiter, das ganze Volk der Hunnen klagte mit geschornen Häuptern und bluttriefenden Gesichtern um den Verlust, den es erlitten, und pries in Liedern seines Königs Heldenthaten. — In der Nacht ward die Leiche in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen, der silberne in einen eisernen gehoben und hinabgesenkt mit Waffen und kostbarer Beute. Als das Grab geschlossen war, erwürgten die Hunnen Alle, die es gegraben. So vermoderte an unbekanntem Orte die zerbrochene Geißel Gottes. Die Völker Europa's aber athmeten auf, daß die Gefahr der Knechtschaft an ihnen vorüber gegangen, und die Deutschen zumal fühlten sich frisch, wie die Saat nach einem Gewitter. Der Rest des Volkes floh in die Länder gen Aufgang zurück, woher es gekommen war. Zunehmender Verfall und Untergang des weströmischen Reiches.*) Zu derselben Zeit, als die deutschen Völker in ihrer Jugendkraft blühren und ihre Macht sammelten, wurde das alternde römische Reich immer schwächer in sich selbst und seine Größe war ihm eine Last - Die meisten der römischen Kaiser, vom Jahre 180 an, waren träge und in ihrer Trägheit boshaft und argwöhnisch, oder sie waren offenbare Tyrannen und vergossen das Blut der besten Männer ohne Scheu und Scham. Und fand sich einmal ein guter Herrscher, der auf Recht und Ordnung hielt, so wurde er von der wilden Rotte der Soldaten ermordet, denn diese waren es, die das Reich regierten. Im Laufe von 120 Jahren herrschten im römischen Reiche 36 Kaiser, von denen 27 ermordet, 3 im Kriege *) Nach F. Kohlravs» u. A.
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