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1. Geschichts-Bilder - S. 137

1878 - Langensalza : Greßler
137 zoqene Schiffe hatten. Sie machten viele Raubzüge zur See und suchten wiederholt die Küsten Galliens und Britanniens heim Zwischen dem Oberrhein und Main, am Neckar, und zwischen dem Lech und der Donau wohnten die Alemannen, ein mächtiger Bund von mehreren einzelnen Völkerschaften, Ihr Name bedeutet alle oder allerlei Männer. Die eigentlichen Alemannen, kriegerisch, wild und tapfer, machten den Römern nicht wenig zu schaffen. Sie drangen oft über den Rhein in Frankreich und über die Alpen ttt Italien vor und brachten jedesmal reiche Beute in ihre Heimaty zurück. In dieser standen die einzelnen Gaugemeinden selbständig da und hatten besondere Könige, die sich wohl mitunter verbanden, aber ebenso oft für sich handelten und Frieden schlossen Alle diese Stämme stürmten nun, aufgerüttelt durch Thatendurst, seit der Mitte des 4. Jahrhunderts gegen die Marken des römischen Weltreiches an und erschütterten es in seinen tiefsten Grundfesten. Die Wanderlust hatte sich um diese Zeit plötzlich der germanischen Völker bemächtigt und mußte in ihnen dem erhabenen Zwecke dienen, dem alternden Staatskörper Europa's neue, frische und unverdorbene Säfte zuzuführen, um dadurch dem Christenthume den rechten Boden zu bereiten. Theoderich, König der Ostgothen. *) (488—526.) Zu derselben Zeit, als das weströmische Reich noch seinen schweren Todeskampf kämpfte, wuchs an dem oströmischen Hofe zu Konstantinopel ein Jüngling heran, der vom Schicksal dazu bestimmt war, den König Odoaker, nachdem dieser 13 Jahre regiert hatte, vom Throne zu stoßen. Dies war der Ostgothe Theoderich; er war von seinem Vater als Geißel nach Konstantinopel geschickt, und lebte hier bis zu seinem 18. Jahre. Im kaiserlichen Palaste erwarb sich der geweckte Knabe mannichfaltige Kenntnisse, und wie einst Rom in Hermann, so erzog sich jetzt Konstantinopel in Theoderich einen gefürchteten Gegner. Mit oströmischer Gesittung vertraut gemacht und zugleich in die weströmischen Verhältnisse eingeweiht, kehrte er, unverderbt an Leib und Seele, zu seinem Volke zurück und ward allgemein als König anerkannt. Große Pläne beschäftigten den jugendlichen Herrscher. Er wollte seine Gothen in ein mächtiges, geschlossenes Reich vereinigen und darum gleich Alarich sie hinüberführen in das gesegnete Italien, das Odoaker sich angemaßt hatte. Von dem griechischen Kaiser in seinem Vorhaben ermuntert, brach Theoderich im Jahre 488 mit einem Heere von 200,000 Mann gegen Italien aus. Odoaker vertheidigte sich mannhaft, und die Italiener, denen er ein milder und gerechter Herrscher gewesen war, *) Nach F. Sieger, Spieß u. A.
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