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1. Geschichts-Bilder - S. 141

1878 - Langensalza : Greßler
141 Feld gegen Totilas behaupten konnte. Fast überall mußte er weichen. Nach fünf Jahren rühmlosen Krieges bat er selbst seinen Kaiser, ihm die Rückkehr nach Griechenland zu gestatten. Diese Erlaubniß ward ihm gegeben. Im Jahre 549 ging er, mit Undank belohnt, nach Konstantinopel zurück. Er verlor abermals die Gunst seines Herrn, wurde in einen Hochverrathsprozeß verwickelt und starb als Gefangener in seinem Palaste (565). An seine Stelle ward Narses mit einem großen und wohl ausgerüsteten Heere geschickt. Er brach 552 in Oberitalien ein. Totilas und sein Nachfolger Tejas fielen in blutigen Schlachten mit fast allen Gothen; die wenigen, welche am Leben geblieben waren, nahmen den ihnen angebotenen freien Abzug an, 554, und das ostgothische Reich war für immer vernichtet. — So war auch Italien eine Provinz des morgenländischen Kaiserthums; aber welch ein Italien! Dörfer und Städte lagen in Asche und Schutt; alles Geld war aus dem Lande fortgeführt; mehrere Millionen Menschen hatte der Krieg hinweggerafft; Hungersnoth und Seuchen wütheten unter denen, die der Krieg verschont hatte; Felder lagen unbebaut und die Unsittlichkeit griff auf eine schaudervolle Weise um sich. Dauernder noch als durch Eroberungen hat Justinian sein Andenken durch innere Einrichtungen des Reiches begründet. Unter der Aussicht und Leitung seines Ministers Tribonian wurden die Gesetze früherer Zeit und die neuen Verordnungen Justinian's in än Gesetzbuch (Corpus juris genannt) im Jahre 535 vereinigt, was noch bis auf unsere Zeit die Grundlage für Entscheidung der Streitigkeiten vor Gericht bildet. Außer Tribonian hatte auch die Kaiserin Thevdora nicht unbedeutenden Antheil an diesem Gesetzbuche. — Außer der Sorge, die Justinian auf die Gesetzgebung wandte, war er daraus bedacht, neue Städte zu erbauen, andere zu befestigen und mit neuen Gebäuden zu verschönern. Ein Meisterstück der Baukunst war die von ihm erbaute Sophienkirche zu Konstantinopel. Sie war so prachtvoll, daß der Kaiser, als er sie am Tage der Einweihung zum ersten Male in ihrem vollen Glanze erblickte, voll Erstaunen ausrief: »Salomo, ich habe dich übertreffen!« — Unter feiner Regierung erhielten auch Handel und Gewerbe neuen Schwung; ferner war Justinian der erste Fürst, der den Seidenbau in Europa einführte, wodurch er seinem Lande eine reiche und dauernde Erwerbsquelle verschaffte. Justinian starb 565 im 78. Lebensjahre. Klodwig, König der Franken [48i-5ii].*) Um die Mitte' des 5. Jahrhunderts herrschte im Frankenreiche das königliche Geschlecht der Merowinger. Aus diesem stammte *) Nach it. Biernatzki und F. Kohlrausch.
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