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1. Geschichts-Bilder - S. 151

1878 - Langensalza : Greßler
151 Für ein solches Geschenk war der neue König dem Papste nicht undankbar. Zweimal zog er mit seinem Heere über die Alpen, um den Einfällen der Longobarden in das mittlere statten eine Grenze setzen. Er nahm ihnen das eroberte Land wieder ab, schenkte es dem Papste und legte so den Grund zu den weltlichen Besitzungen desselben Das ihm geschenkte Gebiet war der erste Ansang zum Kirchenstaate. — Pipin starb 768 im 54. Jahre seines Lebens zu St. Denys an der Wassersucht. Kaiser Karl der Grotze (768-814). c>n Frankreich, das nach und nach seine Grenzen über das heurige Frankreich, Deutschland, Holland, die Schweiz, einen Theil von Italien Spanien und Ungarn ausgedehnt hatte, herrschte von 768 bis 814 nach Christi Geburt ein gewaltiger König, Namens Karl, der Sohn Pi Pin s. Er war von starkem, vollem Wüchse, maß sieben seiner Fußlänge und besaß eine außerordentliche Stärke. Einen völlig geharnischten Mann konnte er in die Höhe heben und eine Zeit lang schwebend hatten; mit geringer Kraftanwendung brach er ein Hufeisen auseinander. Seine großen, hellen Augen blickten sanft und wohlwollend; aber wenn er zürnte, glichen sie flammendem Feuer. Eine geradlaufende Nase, gesunde Gesichtsfarbe und schwarzes, langwallendes Haar zierten sein Haupt. Selten unwohl, im Alter nur wenig leidend, ritt er gern aus. Er eilte durch den grünen Wald und sang ein Lied zum Harfenspiele der Vögel. — Seine Kleidung war einfach, an Werkeltagen nur solche, welche Frau und Töchter ihm gesponnen und gewoben hatten. Wamms und Hosen von Leinwand, einen Rock mit seidenen Streifen besetzt, über Strümpfe und Hosen farbige Binden kreuzweise gebunden, das war Karls gewöhnliche Tracht. Des Winters waren Brust und Schulter mit Otterpelz bedeckt; in späteren Jahren trug er ein wollenes Unterkleid. Nur an großen Festen, oder wenn er Gesandte empfing, trug er einen golddurchwirkten Rock, Schuhe mit Edelsteinen, eine köstliche Krone auf dem Haupte und ein mit Edelsteinen besetztes Schwert an der Seite. — Ausländische Tracht haßte er. Einst nahm er Viele seines Gefolges, die sich in ausländische kostbare Stoffe gekleidet, im heftigsten Sturmwetter mit auf die Jagd, und führte sie absichtlich durch Dick und Dünn, durch Morast und Dorngestrüppe, so daß überall an den Dornen Fetzen von ihren Kleidern hängen blieben, und die Herren selbst bis auf die Haut durchweicht wurden. Als sie ins Schloß zurückgekehrt waren, mußten sie sich mit dem Kaiser auch noch an die Tafel setzen, wo sie gar kläglich aussahen. Dadurch wurden diese Herren von ihrer Ausländern geheilt. Nur wenige Stunden ruhte Karl; dann stand er auf und berief seinen Hof zu Geschäften der Regierung. Er hing mit großer Liebe
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