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1. Geschichts-Bilder - S. 163

1878 - Langensalza : Greßler
163 Werden die Bisthümer Havelberg, Brandenburg und das Erzbisthum Magdeburg, die wie wohlthätige Sterne die Nacht des Heidenthums im Osten immer mehr erhellten. Eben so siegreich war er gegen die Dänen. Er zog verheerend über die Eider und eroberte Jütland bis an den Meerbusen Limfiord. Der Ort, wo er zum Andenken seiner Anwesenheit seine Lanze ins Meer schleuderte, heißt Ottensund bis auf den heutigen Tag. Kaum war (im Jahre 954) der Friede zur Freude aller Wohlgesinnten geschlossen, so kamen im nächsten Jahre die Ungarn zurück ins Baierland und drohten übermüthig, daß ihre Rosse die deutschen Ströme austrinken sollten. Dieses Mal wurden sie von Otto's eigenem Sohne und von seinem Schwiegersöhne, Herzog Konrad, herbeigerufen, ein Beweis, wie hart er seine nächsten Verwandten gekränkt haben mußte. Zahlloses Bolk (es wird erzählt, daß ihrer 100,000 gewesen) tobte gegen Baiern heran und legte sich an den Lech vor Augsburg. In dieser Stadt war der Bischof Ulrich, ein gar frommer und muthiger Mann; der machte die Augsburger wehrhaft und stärkte sie im Vertrauen auf Gott. Wie nun die Ungarn eines Morgens zu den Mauern aufschauten und sie von lauter Harnischen und Schwertern leuchten sahen, ward ihnen plötzlich Botschaft, daß der König mit dem deutschen Heerbann wider sie auf's Lechfeld herangezogen sei; das breitet sich zwischen dem Lech und der Wertach zehn Wegstunden weit aus. Da mochten die Ungarn vor Kampflust nicht länger vor Augsburg liegen bleiben und ritten dem König entgegen an den Lech. Schnell zogen nun auch die Augsburger mit dem Bischof Ulrich zu dem Heerbann hinaus. Der König theilte denselben in acht Haufen, drei davon waren lauter Baiern, die führte Graf Eberhard von Sempt und Ebersberg an (weil Herzog Heinrich krank lag), den vierten Haufen bildeten die Franken, an ihrer Spitze stand Herzog Konrad, der voll Scham über seinen Verrath war und vor Begier brannte, ihn durch einen ehrlichen Tod in der Schlacht zu büßen; der fünfte Haufe bestand aus den edelsten Kampfhelden des ganzen Heeres, der König selbst war ihr Vorfechter, und vor ihm her flog der Erzengel Michael, wie vor seinem Vater bei Merseburg; den sechsten und siebenten Hausen bildeten die Schwaben mit ihrem Herzog Burkhard und den achten die Böhmen; — alle diese Völker schwuren sich unter einander Treu' und Hilfe wie leibliche Brüder. Das war am 9ten August 955. Wie nun die Ungarn das deutsche Heer in Schlachtordnung erblickten, schwammen sie voll Ungeduld auf ihren Rossen durch den Lech ans linke Ufer; dort umringten sie die Schlachtordnung der ii*
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