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1. Geschichts-Bilder - S. 171

1878 - Langensalza : Greßler
171 keine Unternehmung zu schwer bimste, und Helbenthaten verrichtet worben sinb, die uns wie eine Dichtung erscheinen. Vor allen Dingen fesselten die brei geistlichen Ritterorben, welche durch die • Kreuzzüge ihr Dasein erhielten, durch ein hohes Geliibbe den Ritter an die große Sache der ganzen Christenheit: die Johanniter, welche bis auf unsere Zeiten, treu dem Geiste alter Ritterlichkeit, den Kampf gegen die Ungläubigen zu ihrer Pflicht gemacht hatten; die beutfchen Ritter, welche im breizehnten Jahrhunberte sich nach Preußen wanbten, mit großer Kühnheit bort für die Ausrottung des Heibenthums stritten, und die blühenbste beutsche Ansieblung an biesem Gestabe stifteten, und enblich die Tempelherren, welche große Macht erlangten, zuletzt aber durch die französischen Könige, die nach ihren Gütern lüstern waren, vernichtet würden. Für die Gesammtheit der christlichen Nation ist das Ritterthum von der höchsten Wichtigkeit badurch gewesen, daß es, als schon das Kaiserthum seine Kraft verloren hatte und das Ansehen der Kirche zu wanken anfing, boch noch durch die Grunbsätze der Ehre, der Gerabheit, der Treue und des männlichen Wortes ein sittliches Verhältniß unter den Völkern möglich machte, ein fester Pfeiler gegen das Einbrechen neuer Barbarei. In so schönem Lichte muß uns der Sinn des Ritterthums erscheinen in den Zeiten, ba es am herrlichsten blühte. Wie aber nichts Menschliches ganz rein und vollkommen ist, und wie auch das Ebelste nur seine kurze Zeit der Blüthe hat, so gab es sicherlich auch in den besten Zeiten titele Ritter, welche das Uebergewicht ihrer Kraft zur Ungebühr mißbrauchten. Der erste Kreuzzug. *) (1096). Zu Ende des 11. Jahrhunberts erscholl im ganzen christlichen Abenblaöbe die Kunbe: Das heilige Grab, worin der Leib Christi lag, ist in der Gewalt der Türken, eines wilben, räuberischen Volkes, welches an Muhameb glaubt, die frommen Wallfahrer verfolgt und morbet und Heiligthümer schänbet! Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lanbe zurück, Petrus von Amiens, genannt der Einsiebler, der war so hager wie der leibhaftige Tod, aber seine Augen leuchteten aus tiefen Höhlen wie Flammenfeuer. Auf einem Esel zog er durch die Länber der Christenheit, in der einen Hand das Bilb des gekreuzigten Heilanbs und in der andern einen Brief vom Patriarchen Jerusalems an alle Fürsten des Abenblanbes, daß sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken zu befreien. Wo Petrus von Amiens hinkam, prebigte er mit lauter Stimme die Leiben der Christen im gelobten Lanbe und sprach: *) E. Duller.
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