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1. Geschichts-Bilder - S. 173

1878 - Langensalza : Greßler
173 gelichtet, daß ihrer nur noch 21,000 am Leben waren. Dennoch vollbrachten sie hohe Kriegsthaten zum Erstaunen der Welt. Sie eroberten die festen Städte Edessa und Antiochien, zogen weiter gen Mittag und erblickten nach vielen Gefahren endlich vom Berge herab die Zinnen Jerusalems. Da stürzten sie auf den Boden, küßten die Erde und weinten vor Freuden. Klein war ihre Zahl, aber die Kraft des Glaubens verdoppelte ihren Muth und begeisterte sie, Alles zu wagen; weder die festen Thürme und ragenden Zinnen, von denen die blitzenden Geschosse der Türken niederzischten, noch der Mangel an Heergeräth, noch Hunger und Durst schreckten sie. »Zum Sturm! zum Sturm!« riefen sie voll Ungeduld, und mit surchtharem Ungestüme tobten sie wider die Mauern. Mit gleicher Tapferkeit vertheidigten sich jedoch die Türken; da regnet es Pfeile und Flammen auf die Köpfe der Kreuzfahrer herab. Aus vielen Wunden blutend, von Flammen umleckt, fechten sie fort. Wohl sinkt hie und da schon ein tapferer Held vor Ermattung hin. Da zeigt sich plötzlich auf dem Oelberge ein hoher Ritter in schneeweißer, leuchtender Rüstung, der winkt ihnen nach der heiligen Stadt hin. »Ein Cherub mit flammendem Schwerte, den uns Gott zum Mitstreiter gesandt!« rufen sie begeistert, und jauchzend sprengen sie abermals gegen die Mauer heran. Nun ist kein Halt mehr vor ihnen, vor ihrem Anprall gehen die Thore in Trümmer. Tankred der Normane und Robert von Flandern stürmen in die Stadt, Gottfried von Bouillon fliegt wie ein Adler die Zinnen hinan und pflanzt die Kreuzesfahne auf. So ward Jerusalem von den Christen wieder erobert am 15. Juni des Jahres 1099 nach Chr. Geburt. Darauf erkoren die Kreuzfahrer ihren Feldherrn, den frommen Helden Gottfried von Bouillon, zum Könige von Jerusalem. Er aber sprach demüthig: »Das verhüte Gott, daß ich eine irdische Krone trage, wo mein Heiland mit Dornen gekrönt worden ist«; und nannte sich blos »Schirmvoigt des heiligen Grabes.« Das dünkte ihm die höchste Ehre. Kaiser Friedrich i., genannt Barbarossa.*) (1152—1190). In der Mitte des schwäbischen Landes, fast gleich weit vom Rhein, vom Lech und vom Bodensee entfernt, erhebt sich der hohe Staufen, ein kegelförmiger Berg. Hier stand einst die Stammburg eines berühmten deutschen Kaiserhauses, das den Namen »die Hohenstaufen« führt. Jetzt sind die Trümmer der alten Heldenburg mit Gras und Disteln überwachsen. Im Bauernkriege (1525) wurde von der Burg verbrannt, was verbrennlich war. Nach und *) Zum Theil nach Sieger.
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