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1. Geschichts-Bilder - S. 337

1878 - Langensalza : Greßler
337 -um mir nicht die Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die man mir, wie ich glaube, schuldig ist.« — Von diesem Tage an erhielt er das ganze Vertrauen des Kaisers wieder, und als seine Feinde in den Kaiser drangen, ihn vor den Kriegsrath zu laden, erwiderte er: »Gott sei vor, daß ich einen Prinzen als Verräther behandeln sollte, durch welchen der Himmel mich mit unverdienter Gnade überhäuft hat! Wie könnte er schuldig sein, dessen Gott sich bedienet hat, die Feinde Seines Sohnes zu züchtigen!« Wie Eugen unverbrüchlich treu war gegen seinen Kaiser, so war er es auch gegen seine Freunde, unter welchen wir besonders den britischen Helden, Herzog Marlborough, hervorheben. In Gemeinschaft mit diesem trefflichen Manne besiegte er im Jahre 1704 bei Höchftädt am linken Donauufer die vereinigten Franzosen und Baiern. Die Besiegten verloren ‘20000 Mann Todte und 15000 Gefangene. Außerdem fielen alle Kriegskassen, 5300 Wagen, 117 Kanonen und 300 Fahnen den Siegern in die Hände. Im Jahre 1706 führte Eugen eine der kühnsten und glänzend stett Waffenthaten in Italien aus. Hier belagerten die Franzosen mit 38000 Mann Turin. Der Herzog von Savoyen, der die Vertheidigung seiner Residenz dem kaiserlichen Feldmarschall Daun überlassen, bat den Prinzen Eugen dringend um Hülfe. Aber dieser stand 50 Meilen entfernt, hatte nur ein kleines Heer, und zwischen ihm und Turin lagen die Franzosen. Dennoch wagte Eugen den gefährlichen Zug, setzte glücklich über alle Gewässer, und vereinte sich am 1. September mit dem Herzoge. Die Feinde erstaunten über seine Ankunft, glaubten aber nicht, daß er mit seinen wenigen Truppen die Entsetzung Turins versuchen würde. Eines Morgens aber (7. Sept.) rückte er in voller Schlachtordnung an. Als er beim Recognosciren von einer Anhöhe herab die unordentliche Bewegung im feindlichen Lager bemerkte, sagte er zum Herzoge von Savoyen: »Mich dünkt, diese Leute sind schon halb geschlagen.« Die Franzosen empfingen ihn mit einer heftigen Kanonade, die noch stärker wurde, je weiter sein Heer. vordrang. An den Linien angelangt, führte Leopold von Dessau (der »alte Dessauer«) seine Preußen zum Sturme, dann folgten die Andern; Graf Daun that zu gleicher Zeit einen Ausfall aus der Festung. Der Widerstand war hartnäckig. Zweimal wurden die Preußen zurückgetrieben, aber zum dritten Male erstiegen sie glücklich, die ersten von allen, die Verschanzungen; nun drangen auch die Uebrigen ein. In 2 Stunden war der blutige Kamps entschieden. 5000 Todte und noch mehr Verwundete bedeckten das Schlachtfeld; das ganze französische Heer war zerstreut. Die Folgen der Schlacht waren außerordentlich; die Franzosen mußten ganz Oberitalien räumen und sich verpflichten, während des ganzen Krieges kein Heer wieder dahin zu senden. — Der Kaiser Joseph, welcher seinem Vater schon Geschichtsbilder. 8te Aufl. o>
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