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1. Geschichts-Bilder - S. 410

1878 - Langensalza : Greßler
410 Wege im Schnee saßen und mit den Geberden des Wahnsinns an ihren eigenen, schon vom Froste schwarzen Fingern nagten — &on der großen französischen Armee, die ein halbes Jahr zuvor m stolzen Erwartungen den Niemen überschritten hatte, erreichte am 19. Dezember ein Troß von 20,000 »von jedem irdischen b/ladenen« Menschen die russisch-preußische Grenze. Diese Heeres dtmm?en toaren der ganze Rest des einst so mächtigen Mit tiefem Schauder wendet sich die Seele von solchen Bildern hinweg; sie sind entsetzlicher, als die Einbildungskraft sie zu erfinden vermag. Als schreckliche Warnungszeichen gegen Uebermuth und Frevel stehen sie da, um die ungestüme Leidenschaft in des Menschen Herzen zu brechen. Stein.*) Karl Freiherr vom und zum Stein wurde am 26. Oktober 1757, wenige Tage vor der Schlacht bei Roßbach, zu Nassau an der Lahn geboren. Seine Abstammung aus einer alten reichsfreiherrlichen Familie gewährte ihm die Begünstigung, daß er schon in seiner Jugend den Geist altgermanischer Freiheit und Selbstständigkeit in sich aufnahm und gleichsam mit der Luft einathmen konnte. Die Sicherung einer unabhängigen Stellung trug dazu bei, die Grundzüge in Steins Charakter, ein freimüthiges, männliches und entschiedenes Wesen ungehemmt zu entwickeln, wogegen die Berührung einer sanften, frommen Mutter einen mildernden Einfluß ausübte, wenn jene Eigenschaften bei dem Knaben in Trotz überzugehen drohten. Nachdem er die vorbereitende Bildung von einem Hauslehrer auf dem Familienschlosse empfangen, ging er in feinem 17. Jahre nach der Universität Göttingen und widmete sich hier dem Studium des deutschen Rechts, der Staatswiffenfchaften und der Geschichte. Nach den Universitätsjahren machte er eine Reife durch Deutschland, hielt sich namentlich eine Zeit lang in Wien auf und bildete sich sodann, wie auch Hardenberg und andere angehende Staatsmänner thaten, bei dem höchsten deutschen Gerichtshöfe, dem Reichskammergerichte zu Wetzlar, in praktischer Thätigkeit aus. Er entschied sich daraus, obgleich feine Angehörigen wünschten, er möchte, dem Herkommen der Familie gemäß, in österreichische Dienste treten, für Preußen, welches damals durch feinen philosophischen König großen Glanz erlangt hatte und auf alle jugendliche und starke Geister eine Anziehungskraft ausübte. Er begab sich des-balb nach Berlin und erlangte im Jahre 1780 eine Anstellung zu Wetter in der Grafschaft Mark. In diese Stellung arbeitete er sich sehr bald hinein und erwarb sich in ihr besonders dadurch die allgemeine Achtung, daß er seinem ganzen Charakter gemäß überall *) Nach H. Schmidt.
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