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1. Geschichts-Bilder - S. 425

1878 - Langensalza : Greßler
425 Betten und Mittel zum Verbände der Tausende von Verwundeten spendeten, oder auf ihre Kosten Freiwillige kleideten und ausrüsteten, ist Legion. Männer und Frauen wetteiferten mit einander in dem edlen Bestreben, dem Aufrufe des verehrten Landesvaters zu entsprechen. Keiner wollte hinter dem Andern zurückbleiben, und in der That, nur durch dieses ruhmwürdige Zusammenwirken des ganzen Volkes, welchem sich Unzählige sofort auch über die Landesgrenze hinaus anschlossen, und dem die Geschichte kein ähnliches Beispiel an die Seite zu stellen hat, ist der herrliche Erfolg möglich geworden. Gneisenau.*) Ohne Bedenken kann und muß Graf Neidhardt von Gnei-senau zu denjenigen Feldherren gezählt werden, welche um Preußen und Deutschland sich die größten Verdienste erworben, welche die Macht und Größe des Ersteren erweitert und die Selbstständigkeit des Letzteren begründet haben. Vor Allem aber ist Preußen dem großen Feldherrn zu stetem Danke verpflichtet. Im Jahre 1760 am 28. Oktober in Schilda geboren, wurde Gneifenau nach dem bald erfolgten Tode seiner Eltern in dem Hause seiner Großmutter in Würzburg erzogen, wo er den Kriegswissenschaften mit Eifer oblag. Hierauf besuchte er die Universität Erfurt und trat nach beendigtem Studium 1782 in baireuth'sche Dienste. Noch in demselben Jahre ging er als Lieutenant mit 400 Mann Ergänzungstruppen von Anspach nach Amerika, wo er den Waffenstillstand bereits geschlossen fand. Er kehrte daher im folgenden Jahre wieder nach Deutschland zurück. Einige Jahre später trat er mit demselben militärischen Grade in preußische Dienste und verwandte stets seine Mußestunden zum Studium seines Fachs. Er stand kurze Zeit in Potsdam, garnisonirte von 1789 an als Hauptmann der niederschlesischen Füsilir-Brigade abwechselnd in Bunzlau, Löwenberg und Jauer und nahm 1793 und 1794 an dem Feldzuge in Polen Theil. Hier galt er für den geschicktesten Offizier beim Regiments; aber feine Talente waren unerkannt bis 1806, wo ihn der König bemerkte und hervorzog. Sein Bataillon stand damals unter dem Prinzen Ludwig, und da nach dem unglücklichen Gefechte bei Saalfeld die Oberoffiziere geblieben waren, so wurde ihm die Zurückführung desselben übertragen. Feinde ringsum, hatte er mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen; aber alle wurden geschickt und kühn überwunden und das Häuflein glücklich nach Preußen gebracht. Im folgenden Jahre (1807) wurde er als Oberstlieutenant dem hartbedrängten Kolb erg zu Hülfe geschickt und erhielt diese Festung seinem Könige, obschon sein Vorgänger Manches verdorben hatte, und die Feinde ihn durch ein fürchterliches *) Nach Thurmgus.
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