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1. Geschichts-Bilder - S. 433

1878 - Langensalza : Greßler
433 Die preußischen Kanonen spielten zum Kampfe auf und thaten auch rechtschaffen ihre Wirkung; aber die Gewehre versagten, so naß war alles geworden. Da gab Bülow den Befehl zum Sturmangriff. Bald kam es zu einem entsetzlichen Handgemenge. Die kräftigen Landwehrmänner drehten ihre Flinten um und schlugen mit den Kolben darein, indem sie sprachen: »So fluscht et bäter!« — Die Wuth der Preußen war so groß, daß manche ihre zerbrochenen Gewehre wegwarfen und mit der Faust auf ihren Mann losgingen. Leider handelte es sich zuerst um einen Bruderkampf. Nicht Franzosen, Sachsen standen uns gegenüber. Sie wurden geworfen, und Groß-Beeren ward im Sturm genommen. Jetzt sollten die Franzosen vor, doch denen war der Schreck vor der verachteten Landwehr in alle Glieder gefahren. Sie liefen in wilder Flucht-davon und suchten im Walde Schutz. Noch in aller Nacht rückte eine Abtheilung französischer Reiterei zur Unterstützung auf das Schlachtfeld; aber das preußische Leibhusarenregiment brauste daher und zersprengte die Franzosen nach allen Seiten. Ein glänzender Sieg war erfochten. Berlin war gerettet und groß der Jubel in der Stadt, die in Angst und Sorge gewesen war. Nun gab es fröhliche Gesichter; manches Auge blickte still zum Himmel empor, und manches Herz brachte dem Herrn ein heißes Dankgebet. — Aber man erinnerte sich auch der wackeren Krieger, welche nach so heißer, blutiger Arbeit ermattet waren, und der Verwundeten,, die auf dem Schlachtfelde lagen und schleunige Hülfe verlangten. Hinaus auf das Schlachtfeld ging es. Ganze Reihen von Wagen, die mit Eßwaaren bepackt waren, fuhren aus dem halleschen Thore hinaus. Als sie wieder kamen, waren sie mj;t Verwundeten beladen, welche in der Hauptstadt gepflegt werden sollten. Viele der wackeren Krieger starben später noch an ihren Wunden; sie sind auf einem besonderen Kirchhofe in der Hasenhaide bei Berlin begraben. Dort ruhen sie in Frieden. Alljährlich aber wird der Jahrestag der Schlacht bei Groß-Beeren durch einen Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Schlachtfelde festlich begangen. Schlacht an der Katzbach.*) (1813 am 26. August.) Napoleon, der die preußische Landwehr »Lumpengesindel« und den Feldherrn Blücher den »versoffenen Husaren« zu nennen pflegte, beschloß einen Hauptschlag gegen das schlesische Heer zu führen, um es wo möglich zu vernichten. Er vereinigte sich mit Ney und rückte gegen Blücher vor, der sich jedoch, da er nun eine zu große *) Ferd. Schmidt. Geschichtsbilder. 8te Aufl. 28
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