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1. Geschichts-Bilder - S. 434

1878 - Langensalza : Greßler
Uebermacht gegen sich hatte, dem erhaltenen Befehle gemäß fechtend zurückzog. Seine Absicht ging zugleich dahin, den französischen Kaiser möglichst weit von Dresden abzuziehen, weil er wußte, daß die Hauptarmee sich gegen diese Stadt in Bewegung gesetzt hatte. . Als Napoleon davon Kunde empfing, wandte er sich wieder nach Sachsen, ließ aber den Marschall Macdonald mit 75000 Mann in Schlesien zurück. Sogleich faßte Blücher den Entschluß, diesen anzugreifen. Am 26. August — drei Tage nach der Schlacht bei Groß-Beeren — rückte er unter dem heftigsten, den Truppen ins Gesicht peitschenden Regen mit der ganzen Armee vor. Macdonald, welcher der Meinung war, Blücher setze seinen Rückzug fort, begann in derselben Zeit die Katzbach und Neiße zu überschreiten, um am nächsten Tage die Preußen zu umgehen. Er ahnte es nicht, wie nahe der Feind ihm war. Doch auch Blücher verrechnete sich in einem Punkte. Er wollte nur eine gewisse Zahl von Feinden über die Flüsse kommen lassen und sich dann auf diese stürzen. Nun aberempfing er Meldung, daß die ganze französische Armee die Flüsse passirt habe. »Desto besser,« entgegnete er, »dann kann Einer dem Andern keinen Vorwurf machen, daß er Prügel bekommen.« Es war Nachmittags zwei Uhr, da erhob sich der Donner der preußischen Kanonen. Der Regen goß in Strömen herab; sichtlich stiegen mit jeder Minute die Fluthen der Katzbach und der wüthenden Neiße; selbst die kleineren Gebirgsbäche wurden zu reißenden Gewässern; ein düsterer Schleier deckte die ganze Gegend. Da die naßgewordenen Gewehre versagten, mußte auch hier die Kolbe das Beste thun. »Heut, Vater Blücher, geht es gut!« jauchzte die Landwehr dem Feldherrn zu, der mit einem »Vorwärts, Kinder, vorwärts!« antwortete. Mächtig brachen indeß große Massen französischer Reiter in die Landwehr ein, die Schlacht begann ein zweifelhaftes Aussehen anzunehmen. Blücher zog einige Reiterregimenter zusammen und stürmte an der Spitze derselben gegen den Feind. Da zugleich die Sackensche Reiterei und das Jorksche Korps auf die Franzosen eindrangen, vermochten diese nicht länger das Feld zu behaupten. Reiterei und Fußvolk des Feindes lösten sich auf, es entstand Verwirrung und Flucht. Einern vernichtenden Orkane gleich brauste das preußische Heer den Fliehenden nach und trieb sie den steilen Ufern der hochangeschwollenen Katzbach zu. Tausende von Franzosen fanden an dem Ufer ober in den Fluthen der Katzbach ihren Tod; mit genauer Noth rettete sich der Marschall Macdonald. Die Verfolgung des Feindes wurde auch noch an dem folgenden Tage fortgesetzt. Die Verbündeten erbeuteten 105 Kanonen, 250 Pulverwagen, 2 Adler und machten 18000 Gefangene, darunter 3 Generale. Der Verlust der Franzosen an Todten und
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