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1. Geschichts-Bilder - S. 439

1878 - Langensalza : Greßler
einzufallen und Berlin in seine Gewalt zu bringen. Er brach mit 80000 Mann von Wittenberg auf. Unsere Nord-Armee war zwischen Belzig und Jüterbog zerstreut. In und bei Jüterbog lag als äußerster linker Flügel das Korps des General Tauentzien. Das wollte Ney mit aller Gewalt über die Seite schieben und sich so die Straße nach Berlin erzwingen. Sobald Bülow, der mit seinem Korps nach Belzig zu stand, Neys Vorhaben durchschaute und erfuhr, daß Tauentzien bis Jüterbog zurückgedrängt sei, entschloß er sich, aus seiner Stellung schleunigst auf die Straße zwischen Jüterbog und Wittenberg zu rücken, um dem Feinde in die linke Flanke zu fallen. Er marfchirte mit seinen Preußen den 5. September Abends ab und die ganze Nacht durch. Am 6. September Morgens um 8 Uhr setzten sich die Franzosen in Bewegung; sie hatten keine Ahnung davon, daß Bülow ihnen so nahe war, und marschirten deßhalb in großer Sorglosigkeit. General Bertrand traf zuerst auf Tauentzien in den Weinbergen von Jüterbog. Die Kanonen begannen alsbald zu spielen, und die Bataillone rückten zum Kampfe. Tauentzien hielt sich bald angreifend, bald vertheidigend und wartete mit Sehnsucht auf Bülow. Mittags um 1 Uhr erdröhnte rechts von Dennewitz herüber Kanonendonner. Die Franzosen jerstauntett; Tauentzien aber benutzte diesen Augenblick Zu einem stürmischen Reiterangciff, der die Franzosen ganz außer Fassung brachte. — Indeß war man bei Dennewitz hart aneinander. Anfangs waren die Preußen nicht glücklich. Ein heftiges Kartätschenfeuer brachte ihr erstes Treffen zum Weichen. Da sprengte General Thümen selbst gegen die Weichenden und rief: »Ein Hundsfott, wer noch einen Schritt zurückgeht!« Augenblicklich hielten die Bataillone und drangen mit wildem Hurrah wieder vor. Aus dem rechten User des Aarbaches bei dem Dorfe Göls-dorf, wo Bülow selbst war, ging es gleichfalls hart her. Hier wurden die Sachsen von den Preußen geworfen. — Um 3 Uhr Nachmittags waren diese überall im Vortheil. Da erschien ein neues französisches Korps auf dem Schlachtfelde und erstürmte Gölsdorf wieder. Schon neigte sich der Sieg auf Seite der Franzosen. Da ertönte im Rücken der Preußen lustige Regimentsmusik, und gerade zur rechten Zeit erschien der General von Bor stell mit seinen Truppen; er gab den Ausschlag. Ein äußerst heftiger Kampf fand noch statt. Die französischen Generale boten Alles auf, den Sieg zu erringen; sie standen selbst im heftigsten Feuer. Die Franzosen geriethen so in Wuth, daß sie sich sogar an den Leichnamen der Gefallenen vergriffen; wenn sie einen Todten mit dem eisernen Kreuze auf der Brust fanden, so durchstießen sie ihn wohl noch in ihrem Grimm mit den Bajonetten. Aber der Feind mußte weichen. Noch suchte er im Dorfe Rohrb eck Stand zu halten;
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