Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichts-Bilder - S. 442

1878 - Langensalza : Greßler
442 ihre Kraft zusammen. Die Schwerter sausten; die Kolben krachten: die Batterie ward erobert und der Feind aus dem brennenden ^^^eben, dann aber mit Hülfe russischer Schaaren dicht an die Mauern Leipzigs gedrängt. W brennende Dörfer und Städte beleuchteten das blutige Schlachtfeld, als die Nacht heraufgezogen war; wie Leichenkerzen flackerten die Wachtfeuer in der weiten Todtenstille, die nur von dem Winseln der Sterbenden unterbrochen wurde. >5n ernster Erwartung sah Alles dem kommenden Tage entgegen und fühlte ahnungsvoll, daß dieser Kampf Deutschlands Geschick entscheide. So brach der 17. Oktober, ein Sonntag, an; doch führte dieser Tag die feindlichen Heere nicht zu neuem Kampfe. Napoleon machte Friedensvorschläge, die aber nicht angenommen wurden. Die ermatteten Truppen trafen nur Vorbereitungen für den folgenden Tag. Düster und trübe war der Morgen des verhängnisvollen achtzehnten Oktober, als der rollende Kanonendonner in der achten Stunde den Beginn der Schlacht auf allen Seiten verkündigte. 162,000 Franzosen kämpften heute gegen 290,000 Mann verbündeter Truppen. Bei Connewitz, wo der Polenfürst Ponia-towsky stand, begann der Kampf. Jeder Fuß Landes ward mit Strömen Blutes erkauft; rastlos drangen die Verbündeten vorwärts bis an die Hauptstellung der Franzosen bei Probstheida. Hier aber, wo Massen gegen Massen stürmten, die Einen mit Erbitterung und L-iegesfreude, die Andern mit Verzweiflung und kalter Todesverachtung, hier war der Kampf nicht Schlacht, ein Schlachten wars zu nennen. Angriff gegen Angriff, 300 französische Kanonen donnern gegen die Verbündeten, Berge von Leichen und Verwundeten thürmen sich an den Dorfeingängen. Da ließen die in der Nähe weilenden Monarchen, Zuschauer des Kampfes, diesen endlich einstellen; desto unglücklicher war die französische Armee bei Abtnaundorf, Paunsdorf und Stötteritz. Ganze Regimenter wurden vernichtet. Der Kronprinz von Schweden hat beim Vorwerke »heiterer Blick« den vom Marschall Ney kommandirten Mittelpunkt der französischen Armee durchbrochen und furchtbare Heeresmassen drängen die Besiegten vor sich her. Gräßlich war der Kampf um den Besitz von Schönefeld, das von den Russen unter Langeron angegriffen wird. Siebenmal rückt man im Sturmschritte vor, es steht das große breite Dorf in Flammen, noch wich der Marschall Marmont nicht. Da macht der Abend dem grausigen Würgen ein Ende, es ziehen sich die Franzosen nach Volkmarsdorf und Reudnitz zurück. Um das Unglück voll zu machen, hatten zwei Regimenter Würtemberger und das sächsische Armeekorps die Reihen der Franzosen verlassen. Kanonenschüsse in ihren Reihen war der Scheidegruß; aber auch die sächsische
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer