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1. Geschichts-Bilder - S. 461

1878 - Langensalza : Greßler
461 Muth, als das Heer am 19. Juni in seiner festen Stellung von dem 40,000 Mann starken Feinde, unter dem Befehle des Schwiegersohnes des Deys, ungestüm angegriffen ward. . Nicht zusammengeraffte und gemiethete Schaaren traten den Franzosen hier entgegen, sondern die für ihren Glauben und ihre Freiheit begeisterten Söhne des Landes. Ein feuriger Muth und wilder Haß gegen die ungläubigen Fremdlinge erhohete« die Begeisterung. Stürmisch war daher ihr Angriff auf das noch einmal so schwache Heer der Franzosen. Mancher hochherzige Jüngling, vom Ruhme gelockt, fand hier sein Grab in fremder Erde. Allein dem wilden Muthe trat die besonnene Tapferkeit siegend entgegen. Nach mehrstündigem blutigen Kampfe gingen die Franzosen selbst zum Angriffe über. Unter dem Donner des Geschützes und dem Zischen der Brandraketen durchbrachen Letztere mit dem Bajonett die türkischen Schaaren. Die Flucht derselben wurde bald zügellos und verworren; der Sieg für die europäischen Waffen war entschieden. Das türkische Lager mit seiner reichen Beute und seinen willkommenen Vorräthen, mit seinen kostbaren Gezelten und zahlreichen Kameelen fiel dem Sieger in die Hände und lohnte seine Anstrengung. , Der geschlagene Feind konnte aber nicht verfolgt werden, da die Reiter noch immer ohne Rosse waren. Deshalb rüsteten sich die Türken zum neuen Kampfe, der am 21. Juni entbrannte. Auch hier bot der Feind seine ganze Kraft auf, fein Muth steigerte sich bis zur Verwegenheit; allein die französische Artillerie entschied den siebenstündigen heißen Kampf. Die Türken räumten auch diesmal das Schlachtfeld und gaben die Hoffnung auf, ihren Gegnern auf offenem Felde die Spitze zu bieten. Einen größeren Erfolg erwarteten sie daher von den zahlreichen Festungswerken der Hauptstadt. Hier sollte der stolze Sinn der Ungläubigen sein Grab finden. Deshalb beschränkten sich die Türken von jetzt an blos darauf, dem gefürchteten Gegner jeden Schritt vorwärts auf dem ungünstigen Boden zu erschweren. In der That hatte das französische Heer bei seinem Vorrücken mit gewaltigen Hindernissen zu kämpfen, die ein minder kampflustiges und kriegerisches völlig niedergeschlagen hätten. Die Straße nach Algier führt nämlich durch tiefe Schluchten und Engpässe, welche übersäet sind mit dichten Gebüschen. Diese boten den feindlichen Scharfschützen, die nie ihren Mann verfehlten, treffliche Schlupfwinkel. Mit Tigerwuth schlichen die Türken von Versteck zu Versteck; in tollkühnen Angriffen suchten sie Schreck und Verwirrung zu verbreiten und einzelne Schaaren vom Ganzen abzuschneiden; mit eben solcher Gewandtheit näherten sich die Reiter mit ihren abgerichteten Pferden, die willig außer ihrem Herrn noch einen Schützen auf sich duldeten. Wehe den Nachzüglern, Zersprengten
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