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1. Geschichts-Bilder - S. 487

1878 - Langensalza : Greßler
487 Landes, bei Göttingen, versammelten Heere geflüchtet. Zwei Tage später nahmen die Preußen die Elbfestung Stade durch Kapitulation (Uebergabe), wobei 15 gezogene Kanonen, 14000 neue Gewehre und eine Masse anderer Kriegsbedürfnisse in ihre Hände fielen. Auch Emden wurde durch einen Handstreich genommen. Von Minden her war der General Vogel v. Falckenstein am 17. Juni in Hannover eingerückt. In Gemeinschaft mit den Manteuffelschen Truppen wurde nun das ganze Königreich Hannover besetzt. Einen Tag früher, als Falckenstein in Hannover eingerückt war, überschritten preußische Truppen unter General Herwarth von Bittenfeld die sächsische Grenze bei Wurzen und Strehla. Auch das 1. Armeekorps unter Prinz Friedrich Karl betrat am 16. Juni, früh 8 Uhr, sächsischen Boden von Görlitz aus. Am 18. Juni hielt Herwarth v. Bittenfeld seinen Einzug in Dresden. Am 20. Juni war Sachsen in ungestörtem preußischen Besitz; nur noch auf dem Köuigstein wehte die sächsische Fahne. — Die sächsische Armee, 25000 Mann stark, hatte auf die Nachricht von dem Vorrücken der Preußen eiligst das Land geräumt, um sich mit der österreichischen Nordarmee in Böhmen zu vereinigen, wohin ihr der König von Sachsen gefolgt war. Von Wetzlar aus war General v. Beyer mit 17000 Mann Preußen über Gießen und Marburg auf Kassel zu marschirt. Am 19. Juni hielt er seinen Einzug in Kassel. Die hessische Armee, ungefähr 5000 Mann stark, flüchtete auf der Eisenbahn in aller Eile, um sich mit der bei Frankfurt stehenden Reichsarmee zu vereinigen. Der Kurfürst war in Wilhelms höhe geblieben. Hier wurde er am 24. Juni verhaftet und nach Stettin geführt. Alle Welt war erstaunt über die Schnelligkeit der Bewegungen der preuß. Truppen. Zwei Könige und ein Kurfürst waren wie Spreu vor dem Winde zerstoben, ihre Länder waren mit preußischen Truppen besetzt. Nach diesen so glücklichen Ereignissen erließ König Wilhelm am 18. Juni folgenden Aufruf: »An Mein Volk!« »In dem Augenblicke, wo Preußens Heer zu einem entscheidenden Kampfe auszieht, drängt es Mich, zu Meinem Volke, zu den Söhnen und Enkeln der tapfern Väter zu reden, zu denen vor einem halben Jahrhundert Mein in Gott ruhender Vater unvergessene Worte sprach: »Das Vaterland ist in Gefahr!« Oesterreich und ein großer Theil Deutschlands steht gegen dasselbe in Waffen! Nur wenige Jahre sind es her, seit Ich aus freiem Entschlüsse und ohne früherer Unbill zu gedenken, dem Kaiser von Oesterreich die Bundeshand reichte, als es galt, ein deutsches Land von fremder Herrschaft zu
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