Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der neueren Zeit - S. 160

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 160 — b) Friedrich Wilhelm I. führte die staatliche Organisation der Armenpflege aus. 394. Welche Aussichten eröffnete der im Reiche bestehende religiöse Zwiespalt? 1. Die religiöse Scheidung bewirkte mehr als die staatliche Sonderung das Fehlen eines Nationalbewußtseins: die aufgetane Kluft blieb infolge der Begründung auf das innerste Fühlen und Denken der Menschen unüberbrückbar. 2. Die g e w a 11 s a m e Beseitigung der religiösen Trennung durch den Sieg der einen oder der anderen Richtung war unmöglich: der bestehende Zustand war das Ergebnis eines gewaltigen, alle Kräfte erschöpfenden Ringens. 3. Die friedliche Vermittlung des religiösen Gegensatzes konnte allein der ausglcichenden W i r k u n g der Zeit anheimgestellt werden: der vorhandene religiöse äußere Frieden war vorläufig das Höchste, was erreicht werden konnte. 395. In welchem Verhältnisse stand das Papsttum zum Katholizismus? 1. In dem gewaltigen Kampfe, der einen äußeren Ausgleich der religiösen Spannung bewirkte, hatte das Papsttum die Führung nicht übernommen: es hatte im Gegenteil sogar dem die katholischen Interessen vertretenden Hause Habsburg zeitweise entgegengearbeitet. 2. In den Bestimmungen des Westfälischen Friedens wurde unter Zustimmung auch der katholischen Fürsten ausdrü c k-1 i c h hervorgehoben, daß keinerlei päpstlicher Einspruch deren Gültigkeit beeinträchtigen könne: a) der Papst galt nur als der geistige Leiter der katholischen Kirche, b) die päpstliche Bulle (Innozenz’ X.) gegen die Friedensakte blieb unbeachtet. 3. In dem fast rein katholischen Frankreich war der päpstliche Einfluß gleichfalls nicht größer als in deutschen Gebieten: Frankreich hatte die deutschen Ketzer unterstützt. 396. Worauf beruhte fortan die Kraft des Katholizismus? 1. Die frühere nachdrückliche Vertretung durch Papst und Geistlichkeit war gegenstandslos geworden: der Grad der Hingabe der Getreuen unter Fürsten und Volk war ausschlaggebend. 2. Die Ausdehnung der Kirche wurde nicht mehr durch Papst und Klerus geformt und gehalten: die Gläubigen stützten und erhielten jetzt das P a p a t.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer