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1. Friedrich der Große - S. 13

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 13 — Nr. 15 in Neurnppin ernannt, wohin er einige Monate später von Küstrin übersiedelte. Dem Willen seines Vaters nachgebend, verlobte er sich am 10. März 1732 mit einer Nichte des Kaisers, der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. Am 12. Jnni 1733 fand die Vermählung des jungen Paares in Salzdahlum, einem in der Nähe von Wolfenbüttel gelegenen braunschweigischen Schlosse, statt, und am 26. Juni zogen die Neuvermählten feierlich in Berlin ein. Bald darauf kaufte der König dem Kronprinzen das in anmutiger Gegend am Ruppiner See gelegene Schloß und die Herrschaft Rheinsberg. Vorerst wohnte Friedrich aber noch in Ruppin und widmete sich mit allem Eifer feinen militärischen Pflichten. Im August 1736 bezog Friedrich mit seiner Gemahlin das Schloß Rheinsberg, das vollständig umgebaut worden war. „Hier hat Friedrich in völlig freier Gestaltung seiner Lebensweise, in eifriger Pflege von Kunst und Wissenschaft, in anregendem und angeregtem Verkehr mit einem auserlesenen Freundeskreise, in stiller, ernster und planmäßiger Geistesarbeit vier der glücklichsten Jahre seines Lebens verbracht, und auch seine junge Gemahlin, die hier zum ersten Male in dauernder Vereinigung in gemeinsamem Hofhalte mit ihm geschaltet und gewaltet, hat in dieser anmutigen Umgebung glückliche Tage verlebt, an die sie in ihrem späteren einsamen und liebeleeren Leben stets mit stiller Wehmut und Sehnsucht zurückdachte. . . In Rheinsberg hat Friedrich zum ersten und einzigen Male in feinem Leben den hohen Reiz und die Anmut empfunden, die nur die Teilnahme der Frau dem häuslichen und geselligen Leben zu verleihen vermag." In Rheinsberg hat sich Friedrich durch ernste Arbeit aus seinen künftigen hohen Beruf vorbereitet. Hier hat er u. a. auch eine berühmt gewordene Schrift über die „Rechte und Pflichten eines Herrschers" versaßt, die beweist, mit welch sittlichem Ernste er schon damals seinen zukünftigen königlichen Beruf erfaßte. Mit großem Eifer widmete er sich auch seinen militärischen Aufgaben, war er doch durch fein eifriges Studium der Geschichte zu der Erkenntnis gelangt, daß ein schlagfertiges, tüchtiges und wohlgeschultes Heer die Grundbedingung der Staatsmacht sei. Mit seinem Vater lebte er jetzt im besten Einvernehmen, und alle Mißhelligkeiten, die zwischen beiden bestanden hatten, wurden mit der Zeit vergessen. Als die Krankheit des Königs, der schon seit einigen Iahten viel unter gichtifchen Anfällen und Beschwerden zu leiden hatte, im Frühlinge des Jahres 1740 zunahm, ließ die Königin den Kronprinzen durch einen reitenden Boten an das Sterbelager ihres Gemahls rufen. Friedrich fand seinen Vater im Garten des Potsdamer Schlosses in einem
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