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1. Griechische Geschichte - S. 5

1882 - Nördlingen : Beck
Böotü'n. 5 gestaltete sich unter dem Einflüsse der Natur das Leben der Griechen ans der Ostseite. Noch erreicht freilich im Norden der Parnaß die Höhe von 8000 Fuß und die kleine Landschaft Doris ist noch ganz durch das Vorwiegen des Hochgebirgs den südthessalischeu Gebieten der Malier, Otäer, Änianen ähnlich, aber das Gebirge tritt in seinem weiteren Verlauf mehr in der Form von vereinzelten Berggruppen auf, welche Platz für ausgedehntere Ebenen lassen; auch zeigen die Gebirge der östlichen Küsten statt der im Westen herrschenden Kalkbildung meist krystallinische und metallführende Gesteine —* ein für die Entwicklung der Kultur höchst wichtiger Wechsel, insoferne durch denselben das Material zu künstlerischer Thätigkeit geboten ist; und endlich ist von großer Bedeutung, daß die Gebirgszüge, statt wie in dem nördlicheren Teile des Landes nach Süd-osten, hier vorwiegend von West nach Osten laufen, wodurch Land und Meer in engere Berühruug treten. Es erinnern diese Verhältnisse in vielen Beziehungen an Thessalien — besonders in dem nördlichen Teile von Böotien, dem Gebiete des durch eine Spalte des Parnasses aus Phocis eintretenden Cephissns. Ringsum von Bergen umgeben wäre dieses Land geradezu — wenn auch durchweg in kleineren Verhältnissen — ein zweites Thessalien, wenn die Natur dem Eephissus in ähnlicher Weise, wie dort dem Penens, einen Answeg aus dem Kessellande gebahnt hätte. So aber verwandeln die Gewässer des Flusses, die nur durch unterirdische Spalten des Gebirges einen unvollkommenen Abfluß zum Meere finden, einen großen Teil der Ebene während der Regenzeit in einen See, der auch im Sommer viele stehende Wasser zurückläßt und durch seine Ausdünstung das Klima dieser Landschaft zu einem schweren und ungesunden macht. Andererseits aber teilt Böotien mit Thessalien die Fruchtbarkeit des Bodens, die zumal auf dem im Sommer trocken gelegten Boden des Kopaissees eine doppelte Ernte gestattet. Eine zweite, siidüch von dieser gelegene und von ihr durch den Gebirgszug des Helikon getrennte Ebene, welche der Asopus als der beträchtlichste Fluß durchströmt, läßt die Gewässer ungehindert in das östliche Meer abfließen und bildet so — an Fruchtbarkeit dem nördlichen Nachbarlande ähnlich — in klimatischer Beziehung den Übergang zum Laude Attika, das im vollkommensten Gegensatze zu der erstgenannten böoti-schen Ebene durch Klarheit und Trockenheit der Luft ausgezeichnet ist, dagegen an Ertragsfähigkeit des Bodens weit hinter beiden zurücksteht. In diesem Lande sind alle bezüglich der Gebirge oben erwähnten Vorzüge der Ostseite Mittelgriechenlands vereinigt, wie es andererseits auch, wie
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