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1. Griechische Geschichte - S. 69

1882 - Nördlingen : Beck
Krösus in Gefangenschaft. 69 gen, ihre Lasten abnehmen und Leute, welche als Reiter gekleidet waren, auf dieselben sitzen. Aus dieser Schar von Kamelen mit ihren Reitern bildete er die vorderste Linie seines Heeres; hinter ihnen kam das Auf?1 volk, hinter dem Fußvolk die Reiterei. Und so ließ er sein Heer gegen das lydische anrücken, die Kamele voran. Die Pferde der Lyder aber entsetzten sich schon ans weiter Entfernung vor dem Anblicke der Kamele und rannten teils mit ihren Reitern davon, teils sprangen sie seitwärts, teils stürzten sie eines über das andere hin. Die Lyder verloren nach mannhafter Gegenwehr die Schlacht und wurdeu in ihrer wohlbefestigten Hauptstadt von den Persern eingeschlossen. Vierzehn Tage nach Anfang der Belagerung wurde die Burg von Sardes gerade auf der Seite von den Persern erstiegen und eingenommen, welche man für unersteiglich gehalten und darum nicht bewacht hatte. Als nun die rachgierigen Feinde sich in der Stadt verbreiteten, kam ein Perser auch in die Gemächer, wo Krösus und sein noch einziger taubstummer Sohu sich aufhielten. Der feindliche Krieger ging mit gezücktem Schwerte auf den König los. Dieser, gleichgültig gegen das Leben nach dem Verluste seiner Herrschaft, that nichts, um dem drohenden Tode zu entgehen; aber dem taubstummen Prinzen sprengte die Angst um den Vater das Band, das bisher seine Zunge gefesselt hatte. „Mann!" schrie er, „töte den Krösus nicht!" Das waren die ersten Worte, welche er sprach; und von da an blieb ihm die Sprache. Vierzehn Jahre war Krösus König von Lydien gewesen, als er auf biefe Weise Reich und Freiheit verlor. Cyrus hatte den strengen Befehl gegeben den Krösus nicht zu töten; als derselbe nun gefangen vor ihn gebracht wurde, befahl der König einen großen Scheiterhaufen aufzurichten und ließ den entthronten Lyder- könig gefesselt zusammen mit vierzehn jungen Lydern ans denselben stellen und ihn anzünden. Hier — erzählen nun die Griechen — im Angesichte eines entsetzlichen Todes fiel ihm Solons Wort ein, daß niemand glücklich zu nennen sei, der noch lebe; nachdem er bisher ganz stille gewesen war, seufzte er bei diesem Gedanken tief ctuf und sprach: Solon! Solon! Solons Cyrns befahl seinen Dolmetschern Krösus zu fragen, was das für ein Mann sei, dessen Namen er ausgesprochen. Anfänglich gab er keine Antwort auf diese Frage. Hernach aber, da man stärker in ihn drang, sagte er: es ist ein Mann, den alle Gewalthaber hören sollten. Zu weiterer Auskunft gedrängt erzählte er endlich, wie der Athener Solon zu ihm gekommen sei und gleichgültig gegen alle seine Herrlichkeit ihm eine Lehre
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