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1. Griechische Geschichte - S. 78

1882 - Nördlingen : Beck
78 Der Tierdienst in Ägypten. Glaube war, daß der Geist des Osiris von dem Apis, welcher starb, wieder in einen neuen Apis übergehe: wie die Ägypter überhaupt glaubten, daß die Götter oftmals in Tiergestalten auf der Erde wandelten, ja daß auch die Menschenseelen nach dein Tode dreitausend Jahre lang durch Tiere des Landes und des Meeres, vierfüßige und beflügelte, wandern müßten, bevor sie wieder mit einem menschlichen Körper vereinigt würden. Wie Osiris unter der Gestalt eines Stieres verehrt wurde, so war das Bild der Isis die Kuh, das des Typhon das Krokodil. Und da außer den zwei Gottheiten Osiris und Isis, welche in ganz Ägypten Verehrung genossen, noch in jedem Bezirke des Landes besondere Götter verehrt und alle diese Gottheiten in der Gestalt irgend eittes Tieres gedacht und angebetet wurden, so galten in Ägypten gar viele Tiere als gött- lich, z. B. Katzeit, Hunde, Schlangen, Wölfe, Widder, Böcke, Löwen, Nilpferde, Spitzmäuse, der Habicht, der Geier, der Adler und ganz besonders der Ibis. — Es ist leicht zu denken, daß eine solche Religion ihre Bekenner weder weiser noch besser machte, sondern vielmehr den Geist des Volkes in finsterem Aberglauben gefangen hielt. Sie glaubten Ihren Göttern nicht durch Heiligkeit der Gesinnung und des Lebens, sondern nur durch Opfer und äußere Gebräuche beim Gottesdienste gefallen zu müssen; ja es gab gottesdienstliche Gebräuche, bei denen sie sogar unsittliche Gebärden und Handlungen in der Meinung sich erlaubten, daß man damit seine Ehrfurcht für die Gottheit bezeige. Auch folgendes ist ein Beweis von der Gehaltlosigkeit der ägyptischen Religion. Wenn das Land durch das Übermaß der Hitze dürre lag und dadurch unfruchtbar blieb, oder wenn verderbliche Seuchen oder sonst allgemeine Übel das Volk heimsuchten, so führten die Priester etliche der Tiere, in denen sie ihre Götter verehrten, an einen abgesonderten Ort, woselbst sie ihnen zuerst die Not des Landes vorstellten, Abhilfe verlangten und sie ernstlich bedrohten, wofern diese nicht erfolgen würde. Wenn dann nach einiger Zeit keine Änderung zum Besseren eintrat, töteten die Priester dieselben Tiere, welche sie zu ihren Göttern gemacht hatten. Eben, als Kambyses von seinem verunglückten Zuge gegen Äthiopien nach der Hauptstadt von Ägypten zurückgekehrt war, hatte man nach längerer mit großer Trauer empfundener Entbehrung eines Apis wieder ein junges Riui) gefunden, welches die heiligen Zeichen au sich trug, und die Perser trafen lauter Freude und Jubel daselbst. Der König meinte, das sei ein Freudenfest über sein Mißgeschick, und berief die Stadtvorsteher, sie zu fragen, warum sie denn bei feiner ersten Anwesenheit in Memphis tämk| l >)(> loh ii'mw Mt iq -
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