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1. Griechische Geschichte - S. 81

1882 - Nördlingen : Beck
Lerchenbestattung bei den Ägyptern. 81 Dabei erinnerte Krösus daran, daß er mit diesen Vorstellungen nur einer von Cyrns ihm auferlegten Pflicht genüge. Kambyses geriet über diese Vorstellungen in solche Wut, daß er nach seinem Bogen griff. Krösus entsprang aus dem Gemache und Kambyses gab seinen Dienern den Befehl ihn zu greifen und zu töten. Diese kannten seine Sinnesart und versteckten den Krösus in der Hoffnung, daß der König, wenn die Reue und das Verlangen nach demselben bei ihm erwache und sie ihn lebend herbeiführten, ihnen eine schöne Belohnung für diese Lebensrettuug werde zukommen lassen. Kurze Zeit nachher kam den König wirklich die Sehnsucht nach Krösus an und die Diener eilten die Anzeige zu machen, daß derselbe noch am Leben sei. Er antwortete, das sei ihm lieb, daß Krösus noch lebe; aber sie, die ihn am Leben erhalten hätten, sollten nicht ungestraft ungehorsam gewesen sein. Und so befahl er die Diener hinzurichten. Während er so gegen seine eigenen Leute wütete, fuhr er fort den ägyptischen Gottesdienst zu verhöhnen und durch Entweihung dessen, was dem besiegten Volke ehrwürdig und heilig war, seinen Übermut an den Tag zu legen. Er drang in Tempel ein, welche nach dem religiösen Glauben des Landes niemand als der Priester betreten sollte; er spottete laut über die Gottheiten, welche da verehrt wurden, und verbrannte die heiligen Bilder. Desgleichen ließ er alte Särge öffnen und besah die Leichen, welche darin tagen. Und damit griff er den Ägyptern ganz besonders ans Herz. Denn von allem Menschlichen war ihnen nichts so heilig als die Leichname ihrer Anverwandten. Sie suchten deshalb durch künstliche Mittel die Fäulnis und Verwesung von denselben abzuwehren und brachten es auch wirklich in der Kunst des Einbalsamierend so weit, daß man noch jetzt viele Mumien in Ägypten findet, deren Gesichtszüge und Leibesgestalt wohl unterschieden werden können. Es gab dreierlei nach den aufgewendeten Kosten verschiedene Arten des Einbalsamierend: bei der ersten und kostbarsten, die für einen Leichnam auf etwa 3400 Mark unseres Geldes zu stehen kam, wurden die feinsten Spezereien angewandt; und erst nach siebzig Tagen wurde sodann der Leichnam den Verwandten wieder zugestellt, welche für denselben einen der Gestalt angepaßten hölzernen Kasten machen ließen und in diesem den Toten nach den Toten- fammern brachten, wo er aufrecht hingestellt wurde. Die Eingeweide des Leichnams und das Gehirn wurden vor dem Einbalsamieren herausgenommen und in ein besonderes Gefäß gelegt, wobei einer der Männer, welche dabei thätig waren, seine Hand aus das Gesäß legte und zu der öoitne gewandt im Namen des Toten bat, dieser Gott und die andern Roth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. Ö
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