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1. Griechische Geschichte - S. 83

1882 - Nördlingen : Beck
König Darms von Persien (521—485 v. Chr.). 83 Silbers noch neben ihren Lieferungen an Erzeugnissen des Landes als Steuer abgeben sollten. An Naturerzeugnissen mußte jedes Land dasjenige liefern, was in seinem Umkreise am besten gedieh: das eine Pferde, das andere Getreide, das dritte Sklaven und so jedes nach seiner Art. Die Bewohner des Stammlandes Persis waren frei von Abgaben und brachten auch diesem, wie den folgenden Königen nur freiwillige Geschenke. Da es aber auch in den^andern asiatischen Ländern, die jetzt unter persischer Botmäßigkeit standen, nicht anders Sitte gewesen war, als daß man dem Regenten des Landes freiwillige Geschenke brachte, und deswegen die Einführung regelmäßiger und gezwungener Steuern den Unterthanen schwer fiel, so schalten diese auf den König, welcher die lästige Neuerung gemacht hatte, und sagten, sie hätten zuerst einen Vater zum Herrn gehabt, den Eyrus, dann einen Gebieter, den Kambyses, und jetzt sei es gar ein Krämer, der auf dem Throne sitze. Diese Neigung zum Geldbesitze veranlaßte für ihn eine beschämende Täuschung, als er das schon von Cyrns eroberte, seither aber wieder abgefallene Babylon nach lange vergeblicher Belagerung — wie es heißt, durch die List seines Dieners Zopyrus — eingenommen hatte. Er fand über einem der Stadtthore, unter dem eine der belebtester: Straßen durchführte, eine Inschrift des Inhalts: Wer unter meinen Nachfolgern auf dem Throne von Babylon einmal in Geldverlegenheit ist, der öffne dieses mein Grab und nehme so viel Geld, als er will. Nur daß er es nicht öffne, wenn er nicht in Verlegenheit ist: sonst wird es ihm nicht frommen. Eine alte Königin von Babylon nämlich hatte über diesem Thore sich ihr Grab bauen und die Inschrift setzen lassen; und das Grab war bisher unangetastet geblieben. Darius mm meinte nach dem Aberglauben seines Volkes, man könne das Thor nicht zum Durchgang gebrauchen, so lange der Tote in diesem Grabe über dem Kopfe derer sei, die unten durchgingen oder durchritten; und ebenso meinte ei-, es wäre verkehrt das Geld ungebraucht liegen zu lassen, während diese Aufforderung ans der Inschrift stehe. Deshalb ließ er die Totenkammer öffnen, in der man auch die Reste des Leichnams, aber kein Geld, sondern folgende Zeilen fand: Wärst du nicht ein geldsüchtiger, nach schmutzigem Gewinne gieriger Mensch, so würdest du die Kammern der Toten nicht öffnen. Als er wieder in Susa, der Hauptstadt Persiens, war, geschah es, daß er ans der Jagd bei einem Sprung vom Pferde sich den Fuß verrenkte. Sogleich wurden die ägyptischen Ärzte, die er an seinem Hofe hatte und die man damals für die geschicktesten in der Welt hielt, be- 6*
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