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1. Griechische Geschichte - S. 87

1882 - Nördlingen : Beck
Polykrates auf Samos. 87 flüssige Bevölkerung dorthin zu schicken und von dort aus ihren Handel nach dem schwarzen Meere zu betreiben, besetzten auch dw kleine ^zusel Amorgus und mehrere Striche an der Külte vou Kleinasien, welche ihnen gegenüber lag. Die niederen Volksklassen aber wurden nnzusrieden mit den die Insel beherrschenden adeligen Familien; und als einst das samische Heer von einem siegreichen Kriegszuge heimkehrte, siel ev über die Machthaber her und tötete sie. Nicht lange danach — es war mit die Zeit, da Cyrns Persieu vou der Herrschaft der Meder befreite — erhob sich unter dem Volke ein unternehmender Mann, Polykrates, der mit seinen Brüdern Pantagnotns und Syloson einen Anhang unter den Bürgern gewann und bei einem öffentlichen Feste, als sich das ganze übrige Volk, wehrlos und unbesorgt, der Fröhlichkeit überlassen hatte, mit deu Waffeu iu der Hand herbeistürmte, die erschrockene Menge auseinander jagte, die Vorsteher der Insel tötete und mit Hülfe einer Anzahl von Kriegern ans der nahen Insel Naxos sich der Oberherrschaft über seine Mitbürger bemächtigte. Da er aber die Gewalt allein besitzen wollte, brachte er den einen seiner Brüder, Pantagnotns, nms Leben, den andern, Syloson, vertrieb er. Mit Hülfe fremder Söldner befestigte er seine Gewalt ; und indem er das gegen die Vornehmen feindselig gesinnte gemeine Volk für sich gewann, brachte er eine bedeutende Kriegsmacht zusammen, mit der er teils aus zahlreichen Kriegsschiffen Seeräuberei trieb, teils Inseln und Städte des Festlandes von Kleinasien unterwarf. Wo es etwas zu nehmen gab, streckte er die Hände danach aus, ohne zwischen Freunden und Feinden einen Unterschied zu machen. Denn, sagte er, wenn er dem Freunde etwas abnehme und es ihm wieder zurückstelle, so werde er sich demselben angenehmer dadurch machen, als wenn er es ihm niemals genommen hätte. Und so gebrauchte er seine Überlegenheit in den Waffen ohne Maß und Ziel und lauge Zeit gelang ihm alles auf wunderbare Art. Durch deu Seehandel der Saurier wurde er mit dem ägyptischen Könige Amasis bekannt und, ohne jemals persönlich zusammenzukommen, schloßen die beiden miteinander deu Bund der Gastfreundschaft, den sie mit wechselseitigen Geschenken besiegelten. Als nun Amasis vernahm, daß sein Gastfreund immer reicher und mächtiger werde und daß derselbe nichts unternehme, was nicht mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt sei, schrieb er ihm einen Brief, der also lautete: So spricht Amasis zu Polykrates: es ist erfreulich zu vernehmen, daß es einem geliebten Gastfreunde wohl ergehe. Aber mir will dein so gar großes Glück nicht gefallen, da ich
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