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1. Griechische Geschichte - S. 111

1882 - Nördlingen : Beck
Beratung über den Feldzug gegen Griechenland. 111 nicht minder trieb ihn die Eroberungssucht und der Wunsch, durch ganz Europa zu ziehen und dasselbe unter sich bringen. In einer Lersanim-lnng vornehmer Perser, die er zur Beratung über diesen Gegenstand berufen hatte, stachelte Mardonius noch seine Begierde, indem er ihm vorstellte, wie unwürdig es wäre, wenn man von diesen Griechen sich imge-straft verhöhnen ließe, während die persische Macht so viele Völker unterjocht habe, von denen man nicht beleidigt noch gereizt gewesen sei, zugleich auch die Griechen als ein ohnmächtiges Volk und die Heerrüstung des Königs als ganz unwiderstehlich darstellte. Tie anderen, die im Rate saßen, wagten es nicht gegen eine Meiuuug zu sprechen, von der sie wußten, daß es die des Königs selbst war. Nnr sein Oheim Artabanus erinnerte daran, daß er schon von dem Feldzug gegen die Scythen abgeraten und der Erfolg damals seine Warnung bestätigt habe. Es sei unwahr und Durch den Ausgang des von Datis und Artaphernes geführten Krieges widerlegt, daß Die Griechen ohnmächtig seien. Der König sei dnrch nichts genötigt den Krieg zu beginnen: er möge warten und die Wechselfälle des Geschicks nicht selbst heraufbeschwören. Man sehe ja, wie der Blitz vom Himmel überall nur die höchsten Bäume und Gebäude treffe, während das Niedrige verschont bleibe: Gott pflege zu erniedrigen, was sich über Gebühr erhebe. So könne anch ein großes Heer nach Gottes Willen einem kleinen erliegen, durch plötzlichen Schrecken oder durch Donner und Blitz; denn Gott lasse keinen neben sich groß sein. Alles Erzwungene bringe Schaden, das Warten aber sei überall belohnend. Mardonius begehe ein Unrecht, indem er durch allerlei Vorspiegelungen den König znm Kriege antreibe. Aber derselbe möge immerhin mit einem mächtigen Heere in den Krieg ziehen; nur solle der König im Lande bleiben; und die Kinder von ihnen beiden, seine und die des Mardouius, sollten als Pfänder eingesetzt sein. Wenn Mardonius siege, so wolle er nicht nnr seine Kinder, sondern auch sich selbst zur Hinrichtung hergeben; im entgegengesetzten Falle solle Mardonins mit den feinigen sterben. Über diese Rede des Oheims entbrannte Terxes in großem Zorne und sagte, wenn er nicht seines Vaters Bruder wäre, würde er für sein Geschwätz den verdienten Lohn empfangen; so aber solle er durch die Schande gestraft werden, daß er als ein feiger Mensch bei den Weibern zurückbleiben müsse, während der König gegen die Griechen zu Felde ziehe. Nachdem er aber noch gereizt gegen seinen Oheim sich niedergelegt hatte und nun in der Stille der Nacht über sein Vorhaben nachsann, wurde ihm klar, daß er eigentlich keine Ursache zu einem Feldzuge gegen
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