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1. Griechische Geschichte - S. 122

1882 - Nördlingen : Beck
122 Prophezeiungen der Pythia. werden solle. Das Volk dachte nur auf Rache an den nächsten Feinden, als es sich zu diesem Beschlusse bewegen ließ; Themistokles aber hatte den Kamps mit Persien im Auge, den er kommen sah und von dem er überzeugt war, daß er nur zur See, nicht zu Lande von Athen glücklich aus-gesochten werden könne. Athen war durch seine geographische Lage be-stinlmt, eine Seestadt zu werden. Themistokles war der erste seiner Staatsmänner, welcher dies einsah und darauf hinarbeitete, daß der Staat seine Kräfte dieser seiner natürlichen Bestimmung gemäß anwandte. Hundert Kriegsschiffe, mit jenem Gelde erbaut, thaten nachmals gegen Xerxes treffliche Dienste. Ein Jahr vor dem Einbrüche der Perser, den man in Griechenland schon drohen sah, wurde Themistokles erster Archon. Hiedurch war eine Gewalt in seine Hände gelegt, mit der er seine Absichten zur Rettung des Vaterlandes um so eher ins Werk setzen konnte. Er begann den Hafen Piräens anzulegen, der für Athen zweckmäßiger war als der phalerische, den man bisher gebrauchte. Ein besonderes Verdienst aber erwarb er sich durch die an alle griechischen Völkerschaften erlassene Aufforderung, jeglichen Zwist untereinander ruhen zu lassen, damit man der allgemeinen Gefahr mit vereinter Kraft begegnen könne. Auf beut Isthmus von Korinth schloßen die Spartaner, Athener, Korinther, Ägineten, Licyonier, Megarenser und anbere durch Botschafter einen engen Bunb miteinanber zum Schutze der griechischen Freiheit und forberteit auch noch anbete Völkerschaften auf, sich ihnen anzuschließen. Als das Unheil näher kam, schickten die Athener Gesanbte an das Orakel von Delphi, um sich Rats zu erholen, was für ihre Stadt zu thun sei. Die Pythia, welche Ari-stonife hieß, gab ihnen zunächst beit unglückweissagenben Spruch: Feuer und Schwert in den Hänbeit der Asiaten würden die Stadt verberben, und nicht diese allein, sonbern noch viele anbere Burgen; ja viele Götter-Wohnungen würden im Feuer aufgehen; sie sollten beit Tempel verlassen und sich auf das Unheil gefaßt halten. Aber als die Gesandten, untröstlich über bieseit Spruch, auf den Rat eines angesehenen Einwohners von Delphi abermals, mit Ölzweigen in den Häitben, zum Tempel gingen und um eilte bessere Verheißung für ihre Vaterstabt baten, erhielten sie einen neuen Spruch: Pallas, Athens Schutzgöttin, liege beut obersten Gotte an mit briitgenbent Bitten für die Stadt; aber sie vermöge nicht ihn umzustimmen; das einzige, was er ihr gewähre, sei, daß, währeitb ctabt und Laub die Beute des Feinbes werde, nur eilte hölzerne Mauer, dem Volke und seinen Kindern zum Heile, unverwüftet bleiben solle; die göttliche
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