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1. Griechische Geschichte - S. 129

1882 - Nördlingen : Beck
Räumung der Stadt Athcn. 129 zeigte man den Reisenden die beiden vom Parnassus herabgerollten Felsen-stücke, welche, durch die Reihen der Barbaren hindurchschlagend, beim Tempel der Pallas Athene sich eingesprengt hatten. Als sich nun von Phokis ans das Perserheer über Böotieu ergoß und der Stadt Athen immer näher rückte, baten die Bewohner dieser Stadt die andern Griechen, sie möchten dem Feinde entgegengehen und ihn abzuwehren suchen. Aber diese dachten nur noch den Peloponnes zu retten, indem sie alle Kriegsmannschaft in denselben zurückzogen und quer über die Landenge von einem Meere zum andern eine Mauer bauten. Dennoch wollte das Volk von Athen zum größeren Teile den bereits gefaßteil Entschluß das Heil auf den Schiffen §11 suchen und die Stadt preiszugeben nicht ausführen. Themistokles mußte eine List anwenden, um seine Mitbürger zu retten. Eine große Schlange, die sich im Athenetempel auf der Burg aufhielt, wurde als Wächteriu des Tempels und als ein der Stadtgöttin heiliges Tier betrachtet und ihr alle Tage ein Honigkuchen dargebracht. Diesen Kuchen fand man jetzt unberührt, nachdem sonst die Schlange denselben immer verzehrt hatte; und sie selbst fand sich nicht mehr im Heiligtum. Das deuteten die Priester nach einer Eingebung des Themistokles dahin, daß die Schlange mit ihrer göttlichen Gebieterin die Stadt verlassen und sich dem Meere zugewandt habe: und dies erst gab vollends den Ausschlag. Man beschloß, die Stadt der göttlichen Obhut zu überlassen und die Weiber, Greise und Kinder samt den Sklaven und dem beweglichen Eigentum zu flüchten, während alle waffenfähigen Männer die Kriegsschiffe besteigen sollten. Auch sollten die seither verbannten Bürger der Stadt zurückkehren dürfen: es geschah das insbesondere aus Furcht vor Aristides, von dem man — freilich mit großem Unrecht — glaubte, er könnte sich den Feinden anschließen und als ein unter den Athenern immer noch sehr hoch geachteter Mann viele aus dem Volke veranlassen, sich ebenfalls den Feinden zu ergeben. (Simon, des Mittiades Sohn, war noch ein sehr junger Mann, als der Beschluß gefaßt wurde Athen zu verlassen; aber er stand schon in großem Ansehen und trug nicht wenig dazu bei, dem Themistokles zu helfen, indem er vor allem Volke heitern Angesichtes zur Burg hinaufstieg, dort sein Gebet verrichtete und dann einen der Schilde ergriff, die am Tempel der Stadt-göttin hingen, um mit demselben in Begleitung seiner Freunde, dem übrigen Volke voran, zum Meere hinabzugehen und den gefaßten Entschluß sogleich zur Ausführung zu bringen. So flüchteten denn die Bürger ihre Familien meistens nach der Stadt Trögen im Peloponnes, teil- Roth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. 9 (bjlflu i '■ ? ‘ ' \ - i V" i 4 tv- M vuu tji| ’Uh) t-^vwiyt oik -
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