Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Griechische Geschichte - S. 186

1882 - Nördlingen : Beck
186 Das erste Kriegsjahr. Verbindungen zwischen beiden zu beschränken, dagegen mit der Seemacht sich zum Angriffskriege bereit zu halten. Archidamus schickte noch auf dem Marsche einen Unterhändler Melesippns an die Athener, um sie zur Nachgiebigkeit zu vermögen. Aber Perikles hatte vorher schon einen Beschluß durchgesetzt, daß man von den Lacedämoniern keinerlei Botschaft annehmen wolle, so lange sie im Felde stünden. So wurde Melesippns, ohne daß man ihn nur anhörte, angewiesen noch an demselben Tage über die Grenze zurückzugehen; wenn die Spartaner wieder daheim seien, — antwortete man ihm — wolle man mit ihnen unterhandeln. Man gab dem Gesandten Begleiter mit, damit er unterwegs mit niemandem sprechen könnte. Zu diesen sagte er beim Abschied an der Grenze: Dieser Tag ist für Griechenland der Anfang großen Unheils. — Nun mußten die Bürger, die vou jeher gerne auf dem Lande lebten und am Landbau ihre Freude hatten, mit Weib und Kind, ihren Sklaven und dem Vieh ihre Güter verlassen: die Tiere brachte man auf benachbarte Inseln, die Menschen mit ihrer Habe drängten sich alle in der Stadt zusammen, unwillig, daß sie ihr Eigentum preisgeben und überall beengt unbequem zwischen den Mauern leben sollten. Viele fanden nicht einmal ordentliche Wohnungen, sondern mußten auf freien Plätzen kampieren oder auch unter deu Dächern von Tempeln und Kapellen sich elendiglich behelfen. — Es war ein Heer von sechzehntausend Schwerbewaffneten, teils Peloponne-siern, teils Böotern, das Sommersanfang des I. 431 v. Chr. in Attika einfiel. Einem solchen, meinten viele in Athen, könne man sich wohl entgegenstellen. Und da die Feinde bis auf ein paar Stunden Entfernung sich der Stadt näherten und anfingen das fleißig angebaute Land zu verwüsten und die schönen Weinreben, die Öl- und Feigenbäume, welche der Stolz vou Attika waren, die Mandel-, Granatapfel-, Citronen-und Maulbeerbäume umzuhauen: da wollte die Ungeduld das Volk übernehmen, besonders diejenigen, welche in der Gegend des spartanischen Lagers Grundstücke besaßen. Die jüngeren Männer, welche nie das Land von Feinden verheert gesehen hatten, verlangten darum ungeduldig zum Kampfe geführt zu werden; Perikles aber blieb unerbittlich gegen Flehen und Klagen und still gegenüber dem Schelten und Toben. Nur die Reiter ließ er ausrücken, um verheerende Streifzüge in der näheren Umgebung der Stadt zu verhindern. Aber er schickte, wie zuvor beschlossen war, hundert Schiffe mit Kriegsmannschaft aus, welche die Küstenstriche des feindlichen Landes plündern und verwüsten sollten. Als die Pelo-ponnesier in der Nähe von Athen Mangel an Lebensmitteln zu em-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer