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1. Griechische Geschichte - S. 216

1882 - Nördlingen : Beck
216 Kapitulation des Demvsthenes. Hände sinken. Auch ein fünfter Tag ging noch vorüber, ohne daß ihr Schicksal sich entschied. In der Nacht darauf entschloß man sich, dem Zuge die Richtung auf Kamariua und Gela zu geben und die Feinde über den Abzug durch zahlreiche brennende Holzstöße, die man im Lager zurückließ, zu täuschen. Auf dem nächtlichen Marsche aber geriet die zweite von Demosthenes geführte Abteilung des unglücklichen Heeres in Unordnung. Und da die Feinde am andern Morgen, sobald sie die Täuschung bemerkten, eilends nachjagten und die ermatteten und hungernden Truppen bald einholten, konnte Demosthenes bei der herrschenden Unordnung und Verwirrung um so weniger wirksamen Widerstand leisten. Indessen hielt er sich doch noch den ganzen Tag gegen den Feind, der ihn von allen Seiten umzingelte und aus der Ferne mit Geschossen angriff. Abends aber nahm er einen von Gylippns angebotenen Vertrag an, demzufolge er mit den ©einigen sich als kriegsgefangen bekannte, wogegen keiner getötet oder in Fesseln gelegt und allen das Nötigste verabreicht werden sollte. Alle mußten ihr Geld abgeben und man füllte damit vier Schilde. Demosthenes selbst stieß sich sein Schwert in den Leib, ohne sich aber auf den Tod zu verwunden, und wurde von den Feinden verhindert sich das Leben zu nehmen. Nicias war über zwei Stunden mit seiner Abteilung vorans, als dies geschah, und erfuhr den Stand der Dinge erst am folgenden Morgen durch die Feinde. Da er die Bedingungen, auf welche Demosthenes sich ergeben hatte, nicht annehmen wollte, so wurde er diesen ganzen Tag und auch den folgenden von den Feinden auf jede Weise bedrängt und beschossen, während Hunger und Durst fein Heer jämmerlich plagten. Von den Syrakusanern unaufhörlich angegriffen und umschwärmt kamen die Unglücklichen endlich in die Nähe des Flusses Assinarus, ans dessen jenseitigem Ufer sie eher Rettung zu finden hofften. Aber der quälende Durst und die Furcht vor dem grausam nachdrängenden Feinde machten, daß die Soldaten angesichts des Wassers ihre Reihen auflösten und in ungeordneten Hausen auf dasselbe zueilten — jeder nur darauf bedacht, zuerst zu trinken und zuerst das andere Ufer zu erreichen. Da stürzten sie über und unter einander in das Wasser; die einen zertraten die andern und manche wurden vom Strome fortgerissen. Und so heiß war der Durst, daß viele, über welckeu schon das feindliche Schwert geschwungen wurde, gierig forttranken und so im Trinken starben, ja daß andere nicht aufzuhören vermochten, auch nachdem das Wasser gänzlich verunreinigt und Mutig geworden war, und sie sich unter einander darum schlugen. Unter den Trinkenden richteten die Feinde,
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