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1. Griechische Geschichte - S. 276

1882 - Nördlingen : Beck
276 Vorbereitungen der Schlacht bei Leuktra. beim Flecken Leuktra zu kommen. Denn hier hatte sich Kleombrotus gelagert, um den ihm anbefohlenen Kampf zu bestehen; er selbst trug kein Verlangen darnach und man beschuldigte ihn sogar einer Hinneigung zu Theben; aber seine Freunde drangen desto mehr in ihn, eine Schlacht anzunehmen. Bei dem Anblick des gewaltigen Heeres, das die ganze Ebene bedeckte, wollte den thebanischen Kriegern der Mut wieder entsinken liitb man gedachte mit vermehrter Furcht der Übeln Vorzeichen, die beim Ausmarsche bemerkt worden waren. Da suchte Epaminondas ein Beruhigungsmittel in demselben Aberglauben, welcher die Gemüter der ©einigen so zaghaft machte. Etliche Männer, die Theben später als das übrige Heer-verlassen hatten, mußten die Nachricht mitbringen, es seien dort im Tenv pel des Herakles plötzlich die Waffen verschwunden, die an den Wänden desselben hingen; und in Theben deute man dies so, als hätten die Geister der alten Helden des Landes sie weggenommen und seien dem Heere nachgezogen, um zusammen mit diesem gegen die Feinde zu käm pfen. Eine zweite Nachricht verkündigte, es habe sich ein anderer in Böotien verehrter Halbgott vernehmen lassen, daß man nach dem Siege bei Leuktra ein Fest für Zeus veranstalten solle. Besonders aber wirkte eine alte Weissagung, vou der man im Lager sprach und die auch unter den Feinden bekannt sein sollte, daß nämlich diesen letzteren Rache drohe wegen einer früheren Versündigung, die von der Weissagnng als die lenktrische Blutschuld bezeichnet wurde. Da es auch im Peloponnes zwei Orte gab, die Leuktron hießen, so mochten die Spartaner bei aller Ehrfurcht vor Göttersprüchen zweifeln, ob dieses böotische Lenktra ihnen gefährlich werden könne. Aber im thebanischen Lager wurde eine alte Volkssage wieder erzählt, daß eben in der Gegend, wo man jetzt einander gegenüberstand, die beiden Töchter eines Landesemwohners Skedasns von drei durchziehenden lacedämonischen Gesandten ans eine ruchlose Art mißhandelt worden seien, daß diese Jungfrauen in der Verzweiflung über die erlittene Schmach sich erhängt hätten, der Vater darauf, um durch Bestrafung der Schuldigen Genugthuung zu erhalten, eine Reise nach Sparta gemacht und, als er dort kein Recht gefunden, nach der Heimkehr sich auch ums Leben gebracht habe. Das Grabmal der Jnngfraueu stand bei dem thebanischen Lager und, als Pelopidas zum ersten Male im Lager schlief, glaubte er im Traume beide Jungfrauen zu sehen, wie sie an ihrem Grabmale standen und Wehklagen und Flüche gegen die Spartaner ausstießen, während ihr Vater Skedasus ihn selbst anredete und diesen seinen Töchtern eine blonde Jungfrau zu opfern befahl, wenn man den Sieg
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