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1. Griechische Geschichte - S. 365

1882 - Nördlingen : Beck
£te Lyrik. 365 fachen Formen. Bei den Ioniern wurde vorzugsweise die dem Epos in der äußeren Form sowohl als bezüglich des Inhalts nahestehende Elegie gepflegt — sie bedient sich meist des ans dem epischen Hexameter abgeleiteten Distichons und singt von Krieg und Schlachten, wie wir dies bei der Geschichte der messenischen Kriege von Tyrtäns gehört haben, oder sie mahnt, um an Solon zu erinnern, an die Erfüllung der Bürgerpflicht. Mitteu iu die staatlichen Kämpfe zwischen Aristokraten und Demokraten führt auch die au deutsche Spruchdichtung erinnernde Poesie des Theognis, welcher bei diesen Bewegungen aus seiner Vaterstadt Megara vertrieben worden war und seinen Besitz an die Volkspartei verloren hatte, auch sind bezüglich der Form und der Beziehung zu politischen Thatsachen manche Epigramme des Simonides von Keos hierher zu rechnen: das $)//- ijh bekannteste feiert die Helden von Thermopylä, im Lapidarstil dem Wanderer znrnfend: „Fremdling, melde den Lacedamoniern, daß wir hier liegen gehorsam ihren Satzungen". Mehr unserem Begriffe von Elegie als einem wehmutsvollen Gedichte entsprechen die Lieder des Mimnermns -/'s : (um 600) mit ihren Klagen über die Kürze des menschlichen Lebens und die Entbehrungen des Alters. Eine zweite Form der griechischen Lyrik, aber der gleichen Zeit wie die Elegie und ebenfalls vorzugsweise dem jonischen Stamme angehörig, ist die jambische Poesie des Archilochus (um 700), Hipponax und Simonides von Amargos; hämische Satire, die ihren Stachel bald gegen einzelne, bald gegen ganze Klassen der Gesellschaft richtet, ist ihr besonderes Kenn- in.. ^ zeichen. Wiederholt begegnen wir in diesen Gedichten der Tierfabel als einer Einlage (Episode); aber dieselbe hat sich auch als selbständige jambische Dichtung in der sogenannten äsopischen Fabel entwickelt. Die Person des Äsop freilich scheint nie existiert zu haben, sondern sein Name die Personifikation der Dichtungsart zu sein, wie dies auch von manchen bezüglich Homers in seinem Verhältnis zur epischen Poesie behauptet wird, — die äsopischen Fabeln, die wir besitzen, sind vielmehr eine poetische Bearbeitung des überlieferten Fabelschatzes durch Babrios, dessen Zeit sichv-'Mru^ nicht mit Sicherheit bestimmen läßt. Während diese Formen der griechischen Lyrik nach unseren Begriffen mehr dem Lehrgedichte und der Spruchdichtung, also einer Abart der epischen Poesie angehören, erscheint auch uns als ächte Lyrik die dritte Form, welche als melische Poesie, d. H. als Poesie des Lieds bezeichnet wird. Sie ist eng verbunden mit der Musik, meist auch mit der Orchestik (Tanzkunst) und ihre Schöpfungen sind bestimmt teils von einzelnen, teils (fiifcvi: (sdth
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