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1. Griechische Geschichte - S. 366

1882 - Nördlingen : Beck
falfol 366 Das &ratrtst. von ganzen Chören mit Begleitung der verschiedenen Saiteninstrumente oder der Flöte vorgetragen zu werden, bald als Ansdruck rein persönlicher Empfindung bald als Ausfluß des religiösen Bewnßtseins in Verbindung mit dem Kultus der Götter. Der ersten Art gehört das Miune-lied (erotische Poesie), das Skolion (Gesang beim Mahle), die Nänie (Klagelied) u.dgl. an, der zweiten die Hymnen, Päane und Dithyramben; jene, vou Alcäus, Sappho, Jbykns und Auakreon vertreten, ist äolischen Ursprungs; diese Eigentum des dorischen Stammes: Stesichorus, Arion und vor allen der Thebaner Pindar (500) mit seinen zum Preis der Sieger bei den nationalen Festen gedichtetetcn Liedern haben in dieser Chorpoesie das Vorzüglichste geleistet. Entsprechend der freieren Stellung, welche bei dem äolischen und dorischen Stamme das weibliche Geschlecht einnahm, finden wir auf diesem Gebiet der Lyrik auch Dichteriuueu thätig: außer der Sappho werden uns als solche ctnch Erinna, Corinna und andere Fraueu genannt. Nachdem der ionische Stamm in den Zeiten des alten Königtums die epime Poesie, der äolisch-dorische Stamm unter dem Einfluß der Parteikämpfe die Lyrik ausgebildet hatte, war es dem rednerisch und dialektisch hochbegabten Volke der Athener beschieden unter der erhebenden sittlichen und geistigen Einwirkung des Natioualkrieges gegen die Perser die dritte, die bisherigen Dichtungsgattungen in sich vereinigende Art der Poesie, das Drama, zu erzeugen. Von den Anfängen dieser Poesie, ihrer Entwicklung aus dem lyrischen Dithyrambus und der Erzählung des Chorführers, eudlich der Verpflanzung dieser religiösen Gesänge nach Athen und der dort erfolgten Einführung des ersten Schauspielers durch Thespis haben wir bereits auf Seite 308 im Zusammenhange mit den Formen der Gottesverehrung bei den Griechen das Nötigste gehört. Diese Poesie des Dramas entsprach dem ernsten, die That des Mannes fordernden Charakter der Zeit: in rascher Folge entwickelte sie sich datum zu höchster Blüte. Der dem Drama des Thespis, das nur über einen Schauspieler verfügte, anklebende Mangel, daß es zur Darstellung einer lebendigen Handlung nicht befähigt war, wurde beseitigt durch Äschylus (526—456), welcher den zweiten Schauspieler einführte und durch diese Neuerung erst die Vorführung des in jedem Drama gebotenen Kampfes zweier Parteien ermöglichte. Seine religiös-patriotische Dichtung, voll Kraft und Tiefsinn, führte die klassische Zeit des athenischen Dramas herauf, die ihre Vollenduug durch seinen jüngeren Zeitgenossen Sophokles (495—406) gefunden hat. Daß dieser den dritten Schauspieler einführte, ermöglichte
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