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1. Griechische Geschichte - S. 380

1882 - Nördlingen : Beck
380 Ter heilige Krieg gegen Phoei-Z (356 346 v. Chr.). desgeuossenkriege sich entspann. Es hatte Theben bei dem Rate der Am-phiktpouen, einer Bundesversammlung von zwölf griechischen Staaten, welche im Frühling in Delphi und im £ erliste zu Anthela nahe bei Ther-mopylä zusammentrat und die gemeinschaftlichen, insbesondere auch die religiösen Angelegenheiten beriet, wegen der verräterischen Besetzung der Kadmea gegen Lacedämon Klage geführt und zugleich waren die Phocier vor demselben Rate verklagt worden, weil sie ein ansehnliches Stück sogenannten heiligen Bodens in der Nähe von Cirrha angebaut hatten. Dieses Land, welches im Angesichte des Apollotempels in Delphi lag, war Zn Solons Zeit wegen eines Frevels der Einwohner nach dem Beschlusse der Amphiktyonen verwüstet und der Flnch über dasselbe ausgesprochen worden, daß es für ewige Zeiten unbebaut liegen bleiben, sowie auch jede Stadt, jedes Volk, jeder einzelne, welcher es wieder anbaue, mit Bann und Flnch belegt sein solle. Die Phocier nun, welche zunächst an und nm Delphi wohnten, hatten sich dieses Land zu nutze gemacht und sollten jetzt für diesen Frevel nach dem Spruche der Amphiktyonen eine sehr große Geldstrafe in den Schatz des Apollotempels zahlen. Unvermögend diese Summe aufzubringen hörten sie gerne auf die Stimme ihres Mitbürgers Philomelus, eines der angesehensten Männer, welcher das Strafurteil für unbefugt und ungerecht erklärte und mit Berufung auf einen homerischen Vers behauptete, den Phociem gebühre nach einem uralten, in Vergessenheit gekommenen Rechte die Vorstandschaft über den Tempel und das Orakel in Delphi; wäre dieses Recht ihnen nicht entzogen worden, so würde ein so ungerechter Spruch nimmermehr gegen sie erfolgt sein: sie sollten darum dieses Recht wieder in Besitz nehmen und dann das Strafurteil umstoßen. Das Volk nahm den gegebenen Rat an und übertrug dem Philomelus selbst, wie dieser gewünscht hatte, die Ausführung desselben, indem es ihn zum unbeschränkten Anführer machte. Er versicherte sich zuerst der heimlichen Unterstützung Spartas, dessen König Archidamus, der Sohn des Agesilans, ihn mit Geld versorgte. Und da Philomelns selbst von seinem Vermögen bedeutende Summen aufwenden konnte, so brachte er bald ein Heer von Ph Orient und Söldnern zusammen, mit dem er sich behaupten zu können hoffte. Anfangs wollte er ganz Delphi dem Boden gleich machen, die wehrfähige Mannschaft erwürgen, Weiber und Kinder als Sklaven verkaufen; Archidamus aber verhinderte diesen Frevel, so daß nur ein Teil der Einwohner, der sich widersetzte, das Leben verlor. Als er sich der Stadt und des Tempels bemächtigt hatte, ließ er das in Säulen eingemeißelte Urteil des Amphiktyonenrates austilgen lind
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