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1. Griechische Geschichte - S. 429

1882 - Nördlingen : Beck
Die königliche Aamilie in der Gefangenschaft. 429 abstand und in das ohne Widerstand eingenommene reiche persische Lager zurückkehrte. Seine Mannschaft war schon damit beschäftigt, die unermeßlichen Schätze zu plündern, die nach persischer Sitte dem Könige und seinen Großen überallhin und so auch in den Krieg folgten; das Königszelt aber mit dem Prächtigsten, was es im ganzen Lager gab, hatten die Macedonier für ihren König unberührt aufgehoben. Es war alles in demselben, was man in der bequemsten Häuslichkeit sich zum Lebensgenüsse wünschen mochte, und zwar so üppig und kostbar, wie es damals nur eben ein Perserkönig haben konnte. Wohlan, sagte Alexander, wir wollen den Schweiß von der Schlacht in dem Bad des Darius abwaschen. Diese zweite Hauptschlacht, nach der nahe gelegenen Stadt die Schlacht von Jssns genannt, wurde im November des I. 333 v. Chr. geliefert: wie die erste Kleinasien in Alexanders Gewalt gebracht hatte, so öffnete ihm diese die übrigen westlichen und südlichen Landschaften des Perserreiches. Während diese Frucht des Sieges erst im Verlaufe des folgenden Jahres recht offenbar wurde, brachte schon die Eroberung des persischen Lagers bei Jssus und die darauf folgende Einnahme von Damaskus die Soldaten und den König in den Besitz einer ungeheuren Kriegsbeute, die zur Fortsetzung des Krieges für ihn vom größten Werte war; denn nach Damaskus hatte Darins den größten Teil seiner Schätze, darunter zweitausend und sechzig Talente gemünzten Geldes, und uoch viele andere Kostbarkeiten in Verwahrung gebracht. Im Lager selbst aber hatte er seine Mutter Sisygambis, seine Gemahlin Statira, zwei Töchter und einen kleinen Sohn und ebenso mich die Befehlshaber und Satrapen ihre Familien zurückgelassen — denn so war es Sitte bei diesen asiatischen Völkern: der König nahm seine Familie und seinen Hofstaat mit ins Feld und ebenso machten es alle Vornehmen, die um seine Person waren, mit den Gliedern ihres Hauses und ihrer Dienerschaft. Alexander saß nach dem Bade beim Nachtmahl in dem Gezelte des Perserkönigs, als er in seiner Nähe Wehklagen von weiblichen Stimmen hörte. Ans seine Nachfrage erfuhr er jetzt erst, daß die Angehörigen des Darius unter den Gefangenen seien. Sie hatten gehört, daß Alexander das Oberkleid, den Bogen und den Schild des geflohenen Königs mitgebracht hatte, und beweinten nun diesen als einen Toten. Alexander schickte sogleich Leonnatns, einen seiner Vertranten, ab, um die Frauen zu versichern, daß Darins lebe und daß sie selbst nicht nur mit aller Schonung, sondern mit derselben Ehrerbietung, wie vor dem Verluste ihrer Freiheit, behandelt werden sollten, besuchte sie auch des folgenden Tages und begegnete ihnen fortan
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