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1. Griechische Geschichte - S. 462

1882 - Nördlingen : Beck
4g2 ^ob des Klitus. Leben gerettet, als das Schwert des Spithridates schon über deinem Nacken geschwungen war; und durch macedonisches Blut und diese meine Wunden bist du der Mann geworden, der Philipp als seinen Vater verleugnen und sich dem Zeus Ammon aufdrängen kann." — Solche Reden führst du immer über mich, Schurke! — rief der erzürnte König — und predigst Aufruhr unter den Leuten; aber meinst du damit bestehen zu können? Wir bestehen, erwiderte Klitns, jetzt schon schlecht genug mit dem Lohn, den wir für alle Drangsale empfangen; ja wir müssen jene selig preisen, welche aus beut Lebeu gegangen sind, ehe sie macedonische Krieger nnter dem Stocke asiatischer Prügelknechte gesehen und, wie wir, die Nötigung erlebt haben, bei persischen Hofbedienten um Gehör bei dem Könige zu betteln. Die bei Alexander zunächst Sitzenden erwiderten die Vorwürfe, die Klitns in trunkenem Mute ausstieß, mit Schreien und Schimpfen, während ernstere Männer unter den Gästen vergebens Rnhe zu stiften suchten. Alexander schwieg jetzt gegen Klitns und beklagte sich nur, indem er das Wort au zwei seiner Gäste richtete, über die unüberwindliche Rohheit seiner macedonischeu Edelleute. Jener aber ließ nicht nach, sondern rief: wenn Alexander etwas sagen wolle, möge er es nur laut sagen oder an seine Tafel hinfort nicht mehr freie und geradsinnige Männer laden, sondern sich mit Barbaren und Sklaven umgeben, die vor seinem persischen Gürtel und dem weißen Rocke gerne niederfielen. Jetzt brach des Königs verhaltener Zorn stärker los: er warf dem kühnen Tadler einen Apfel an den Kopf und wollte fein kurzes Schwert ziehen. Aber Ari-stonus, einer der Leibwächter, hatte in Voraussicht des Kommenden die Waffe auf die Seite geschafft. Zugleich suchten andere den König zu halten, während man den Klitns ans dein Sale hinaus drängte. Dadurch steigerte sich Alexanders Zorn zu voller Wut: er schrie nach der Wache und befahl einem Trompeter ein Signal zu geben, durch welches das ganze Lager in Aufruhr gefetzt worden wäre. Der Trompeter zögerte und erhielt dafür vorn Könige einen Fanstfchlag ins Gesicht; so, rief er, habe es Bessns dem gefangenen und gefesselten Darias gemacht, wie es ihm jetzt gehe: er habe nur noch den Namen eines Königs. Indessen kam Klitns durch eine andere Thüre wieder herein und sagte eine längere Stelle ans der Andromache, einem Trauerspiele des Euripides, her, in welcher Pelens die üble Sitte beklagt, daß man in Griechenland immer das von dem Heer Vollbrachte dem Anführer zuschreibe und dieser, welcher doch nur auch wie ein anderer Mann unter so vielen Tausenden seinen Speer schwinge und nicht mehr thue als ein einziger, doch höher gehalten
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