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1. Griechische Geschichte - S. 484

1882 - Nördlingen : Beck
- r—- - 484 Versöhnung der Mace!)onier mit Alexander. möge sie einlassen; sie würden Tag und Nacht hier liegen bleiben, bis er sich erbarme; ja sie erklärten sich bereit die Urheber des aufrührerischen Geschreis selbst auszuliefern. Diese Wehklagen rührten den König; er trat heraus und bewegt von ihrem Jammer weinte er selbst mit ihnen. Ein alter Krieger Kallines bekannte im Namen aller, was sie so gar sehr betrübte: es sei der Vorzug, der jetzt den Persern zu teil geworden, vor allem der Kuß, welcher keinem von seinen alten Soldaten je gestattet gewesen sei und durch den er die Perser nun als seine Vettern anerkenne. Nun, rief Alexander, so sollt ihr alle meine Vettern sein und von Stund an auch so heißen! Sofort trat Kallines und, wer sonst konnte und wollte, vor und küßte den König: die Macedomer nahmen ihre Waffen wieder ans, jauchzten und sangen und kehrten frohlockend in das Lager zurück. Die Versöhnung wurde mit einem großen Opfermahl gefeiert, bei dem die Macedomer dem Könige zunächst und erst neben ihnen die Perser, weiterhin die Angehörigen anderer Völkerschaften saßen. Er trank bei demselben unter Gebet auf die Eintracht der beiden herrschenden Völker, der Macedonier und der Perser. Darauf entsandte er zehntausend der dienstuntauglich gewordenen Krieger reichlich belohnt unter Kraterus und Polysperchon nach Macedonien zurück. Im Sommer des Jahres 324 v. Chr. ging Alexander mit dem Heere nach Ekbatana, der Hauptstadt vou Medieu, woselbst er dringende Geschäfte hatte, die jedoch vou seinen Geschichtschreibern nicht näher bezeichnet werden. Aber dieser sein Aufenthalt in Ekbatana versetzte ihn in das größte Leid, das er jemals empfunden hatte, durch den Tod seines liebsten Freundes Hephästion. Das Merkmal der wahren Freundschaft, welches Aristoteles angibt, daß man für den Freund dasjenige wünsche, was man sich selbst wünscht, war ganz offenbar bei Alexanders Verhältnis zu Hephästiou wahrzunehmen. Als Sisygambis bei dem Besuche, den Alexander nach ihrer Gefangennehmung in Begleitung seines Freundes ihr machte, sich vor diesem statt vor dein Könige niederwarf, weil die Kleidung der beiden gleich und Hephästions Wuchs ansehnlicher war, sagte der König zu ihr: sie habe sich nicht geirrt; denn auch dieser Manu sei Alexander. Bet der großen Hochzeitfeier in Susa im Frühling des Jahres 324 hatte er dem Freunde die jüngere Schwester seiner Braut zur Gemahlin gegeben, damit die Kinder aus beiden Ehen Vettern seien. Hier nun in Ekbatana, wo Alexander nach den Arbeiten, welche ihm oblagen, wieder eine ganze Reihe von Festlichkeiten veranstaltete, bei denen dreitausend zu diesem Zwecke ans Griechenland hergereifte Schauspieler, Musiker und andere Leute dieser Art
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