Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Griechische Geschichte - S. 485

1882 - Nördlingen : Beck
Tod des Hephästion (324 ü. Chr.). 485 alle Tage neue Unterhaltung gewährten und der König bald bei diesem bald bei jenem seiner Frennde znm Mahle geladen sich wieder gar sehr dem Weingenuße hingab, erkrankte Hephästion während dieser Lustbarkeiten; er sollte bei der schnell anwachsenden Fieberglnt nach Anweisung des Arztes streng Fasten halten, achtete aber auf das Gebot nicht, sondern verzehrte znm Frühstücke, während der Arzt ins Theater gegangen war, ein gebratenes Huhn und trank dazu eine Kanne Wein — denn als ein rüstiger Kriegsmann wollte er von solcher Beschränkung nichts wissen. Alexander war selbst im Theater, als man ihm meldete, daß es mit seinem Frennde sehr übel stehe. Sofort zu Hephästion geeilt fand er denselben schon nicht mehr am Leben. Dieser Schlag traf den König härter als irgend ein Schmerz, den er bisher empfunden hatte. Das lustige Getümmel mußte augenblicklich verstummen; er lag drei Tage bei dem Leichnam seines Freundes in starren Schmerz versunken oder mit Wehgeschrei, ohne etwas zu genießen oder sich Ruhe §u gönnen; sodann traf er Anordnungen, daß dem Toten alle mögliche Ehre erwiesen und namentlich das Leichenbegängnis in Babylon mit einem Aufwaude vou zehntausend Talenten gefeiert werden solle. Nach langer Trauer suchte er Zerstreuung in einem Winterfeldzuge gegen die räuberischen Kossäer, welche die Gebirgsgegenden zwischen Medien und den persischen Ebenden bewohnten. Es war eiu Räubervolk, welches das Land umher unsicher machte und früher selbst deu persischen Königen Tribut abgenötigt hatte, wenn sie vou Ekbatana, ihrem Winteraufenthalte, im Frühling ii min gefochten nach Babylon ziehen wollten. Alexander und mit ihm Ptolemäns Lagi, der einen Teil des Heeres befehligte, verfolgte die Ränber trotz der ungünstigen Jahreszeit in ihre Schlupfwinkel und ans ihre Felfenhöhen und mllte nicht eher, als bis ihre ganze wehrfähige Mannschaft ausgerottet war. Wie Achilles seinem Freunde Patroklus zwölf gefangene Trojaner opferte, so fielen hier unter Alexanders Schwert viele tausend Kossäer als Totenopfer für Hephästion. Während dessen beschäftigten ihn unaufhörlich Entwürfe, sein Reich, dessen Hauptstadt Babylon werden sollte, groß und blühend zu machen. Er wollte den Handel beleben und zu diesem Zwecke die Wege erforschen, ans denen die Erzeugnisse der entlegensten Gegenden verführt werden könnten. Daher ließ er während seines Aufenthalts in Medien eine Flotte am kaspischen Meere bauen: sie sollte gegenüber der schon früher aufgestellten Behauptung, daß das kaspische Meer eiu Landsee sei, der keinen sichtbaren Abfluß habe, untersuchen, ob dasselbe mit einem der schon be-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer