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1. Griechische Geschichte - S. 493

1882 - Nördlingen : Beck
Tod des Temosthenez. 493 walt der Macedonier gekommen war, wurden die Redner, die sich geflüchtet hatten, vor Gericht geladen und, da sie nicht erschienen, auf des Demades Antrag gum Tode verdammt, ein Urteil, dessen Vollstreckung Antipater ans sich nahm. Ein gewesener Schauspieler, Archias, den man nachmals den Flüchtlingsjäger nannte, wnrde Führer der Rotte von Soldaten, die Antipater als Werkzeuge seiner Rachsucht aussandte: er riß den Hyperides mit drei andern aus dem Heiligthnm des Äakus auf Ägina und schleppte sie nach Kleonä in Argolis, wo Antipater sie unter Martern hinrichten ließ. Demosthenes hatte sich von Ägina weg nach Kalanria in den Tempel Poseidons geflüchtet und saß hier in der Stellung eiues Hilfe-flehenden, als Archias hereintrat und anfangs ihm znredete gutwillig mit ihm zu Antipater zu gehen, von dem er nicht als Feind behandelt werden würde. Als diese Vorstellungen nicht wirkten, begann Archias zu drohen, worauf Demosthenes sagte: jetzt höre ich die Sprache des macedonischen Orakels; vorhin sprach der Schauspieler. Mit dieseu Worten ging er in das Innere des Heiligtums, nahm eine Schreibtafel vor sich, als wollte er eine Auszeichnung machen, führte das Schreibrohr an den Muud, biß in dasselbe, wie er beim Studieren und Schreiben zu thun pflegte, saß daranf einige Zeit ruhig, verhüllte sodann sein Angesicht mit) ließ das Hanpt sinken. Die Kriegsknechte unter der Türe verspotteten ihn über seiner Zaghaftigkeit; denn sie meinten, es sei mir die Furcht, die also auf ihn wirke; und Archias trat zu ihm und fing aufs neue an von Antipaters Versöhnlichkeit zu sprechen, indem er ihm zuredete aufzustehen und ihn zu begleiten. Demosthenes aber empfand die Wirkung des Giftes, das er ans dem Rohr eingesogen hatte. Er schob die Hülle zurück, welche er sich über das Gesicht gezogen hatte, blickte den Schergen an und sagte: jetzt magst du alsogleich den sophokleischen Kreon spielen und meinen Leichnam uubegrabeu hinwerfen; ich aber, guter Gott Poseidon, will dein Heiligtum noch lebend räumen. Antipater und die Macedonier entweihen sogar diesen deinen Tempel. So sprach er und stand auf, um den heiligen Drt zu verlassen, taumelte aber schon und bat, daß man ihn aufrecht halte. Noch bei dem Versuche hinauszugelangen sank er zusammen, eben als er am Altare vorbeikam, und hauchte mit einem Seufzer feinen Geist ans. Fast zu derselben Zeit, wie Demosthenes, starb auch Alexanders Lehrer Aristoteles. Er hatte noch im I. 323 Athen verlassen, woselbst er von einem gewissen Demophilus wegen Gottlosigkeit vor Gericht geladen worden war, und in der Stadt Chalcis auf Euböa unter maeedoni-scher Obhut einen sicheren und angenehmen Aufenthalt gefunden. Indem ihm
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