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1. Griechische Geschichte - S. 517

1882 - Nördlingen : Beck
Tod des Philopömen (183 b. Chr.). 517 Anlaß zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten Griechenlands zu bieten — aber in ihrem Bestreben den achäischen Bund selbst mit Gewalt über den ganzen Peloponnes auszudehnen gaben sie den Verletzten Gelegenheit die Römer als Schiedsrichter anzurufen oder beschworen gar neue Bürgerkriege herauf. Ein solcher Handel zwischen den Achäern und deu Messeuiern war es, bei dem Philopömen das Leben verlor. In Messenien gedachte auf den geheimen Schutz Roms gestützt die Aristokratenpariei sich vom achäischen Bunde loszureißen — Philopömen, der sofort nur zu leidenschaftlich mit einer kleinen Reiterschar in Messenien einrückte, wurde in einem Gefecht bei Messene von der Überzahl der Feinde zum Rückzug genötigt und fiel durch einen Sturz seines Pferdes ant Kopfe verwuudet und betäubt in die Hände der Feinde. Im Triumph wurde der Gefangene in Fesseln nach Messene geführt und von den Aristokraten gegen die Wünsche des Volkes zum Tode verurteilt. Um Mitternacht trat der Scherge des Gerichtes mit dem Giftbecher in das unterirdische Gemach, in welches Philopömen gebracht worden war. Ohne an sich zu denken und nur um das Schicksal seiner Begleiter iit Sorge starb der siebzigjährige edle Greis, durch sein Leben ebenbürtig einem Aristides und Epaminondas, im Tode ein Sokrates. Seinen Tod rächte die achäische Eidgenossenschaft, deren Führer nunmehr der Vetter des berühmten Geschichtschreibers Polybins, Lykortas, war, in einem blutigen Kriege, der Messenien wieder mit dem Bunde vereinigte — nach dem Siege ehrten die Achäer den großen Toten mit einer großartigen Leichenfeier und noch in späten Zeiten wurde Philopömen mit Opfern und Gesängen gefeiert als der „letzte Hellene". Die letzten von Philipp noch vorbereiteten, von seinem Sohne Perseus aber geführten Kämpfe Macedouiens mit Rom, die zuerst zur Entthronung der Dynastie des Demetrius Poliorcetes und zur Zersplitterung des ntctcedonischen Reiches in vier scheinbar freie Republiken, zuletzt aber nach dem Aufstande eines falschen Prinzen zur Einverleibung Macedouiens in das römische Reich führten, sowie die letzten Schicksale Griechenlands, das tückische Spiel, das Rom mit den nationalgesinnten Achäern trieb, die Brutalitäten Roms gegen Epirns, enblich der letzte mit der Vernichtung der griechischen Selbstänbigkeit beenbigte Kampf rafenber Parteiführer der Achäer gegen den eroberungssüchtigen Weltstaat — alle diese Ereignisse sind so eng mit der Geschichte Roms verknüpft, daß wir hier an sie nur erinnern, im übrigen aber unsere Leser an die ausführliche Behandlung dieser Verhältnisse in unserer römischen Geschichte verweisen.
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