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1. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 32

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 32 — hören. Dies Gemälde ist deshalb von weitergehendem Interesse, weil in den römischen Katakomben ähnliche Orpheusdarstellungen gesunden sind und die Orpheusgestalt nach und nach in die des evangelischen „ guten Hirten" übergegangen zu seht scheint. (Andere glauben, daß Orpheus als ein Vertreter monotheistischer Ailschauuugeu, gleich der Sibylle, in die christliche Legende einfach übernommen wurde). Für die Geschichte der antiken Malerei ist es wichtig, die Übergänge in der Darstellungsweise durch die Vergleichung des pompeianischen Bildes mit denen der jüngeren christlichen Grabstätten ausfindig machen zu können. Von diesem Endpunkte aus, der mit der neronisch-slavischen Periode gegeben ist, kann die pompeianische Kunstrichtung nach rückwärts verfolgt, ihre Wurzeln in alexandrinischen Vorbildern, ihre allmähliche Umwandlung durch die italische Geschmacksweise im ersten Jahrhundert der Kaiserzeit nachgewiesen werden. Hiermit beschäftigt sich die neueste wissenschaftliche Leiftnng von A. Mau, die „Geschichte der dekorativen Wandmalerei in Pompei", herausgegeben von der Redaktion der archäologischen Zeitnng (1882). —- Bei der Fortsetzung der Ausgrabungen stößt man immer wieder auf die Überreste der unglücklichen Pompeianer, die von der Katastrophe ereilt wurden. Während die Fleischteile im Laufe der Zeiten verwest sind, hat sich, sofern die Verunglückten in Asche zu liegen kamen, diese infolge darauf gefallenen Regens zu einer festen Form verhärtet. Diesen Umstand benutzte Fiorelli, der frühere hochverdiente Chef der Ausgrabungen, im Jahre 1863 zu einem sinnreichen Versuch, die sonst an der freien Lnft zerfallenden Cadaver zu konservieren; als man bei der Ausgrabung auf eine derartige Form stieß, ließ er die Knochen vorsichtig entfernen und die zurückbleibende Hohlform mit Gips ausgicßcn. Seitdem ist es wiederholt in überraschender Weise gelungen, die Haltung der alten Pompeianer in ihrem Todeskampf getreu zu fixieren und dem kleinen Museum in Pompei eine ganze Reihe vou solchen Gipsabgüssen zuzuführen: ein junges Mädchen mit einem Ring ant Finger; zwei Franen, eine ältere
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