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1. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 54

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 54 — heit zur Arbeit, ihr stolzes gravitätisches Benehmen, ihre natürliche Schlauheit bei aller Unbildung, die todesmutige Verteidigung hinter Mauern und die Kühnheit ihres Angriffes im Guerillakrieg, der die Brauchbarkeit zum Kampf im freien Felde keineswegs entsprach; die Neigung zum Räuberwesen war angestammt und allgemein. Kurz, die Eigenschaften, die den echten Spanier zu allen Zeiten charakterisiert haben, waren bereits bei der Urbevölkerung des Landes vorhanden. Dieselben gingen auch auf die römisch-iberische Mischung über, die im Laufe der Zeiten sich bildete. In der späteren Kaiserzeit galt die Bevölkerung Spaniens als politisch und kirchlich konservativ und als der katholischen Sache (damit zugleich der Reichseinheit) aufrichtig ergeben; ohne daß es übrigens deswegen an Dissensen völlig gemangelt hätte. Die Kampfhähne, welche unbedeutende Anlässe benutzten, um ihre eigene Bedeutung und Korrektheit in das gehörige Licht stellen zu können, sind zu allen Zeiten den wirklich wohlmeinenden Leuten gegenüber im Vorteil gewesen. In Spanien waren es die „strengen" Katholiken, die so lange schürten, bis zu Anfang des fünften Jahrhunderts der Einfall der Westgoten, Sueven, Alanen, Vandalen über die Pyreuäeu erfolgte und beiden Parteien Ruhe und Frieden gebot. — In Gallien legten die Siege Julius Cäsars den Grund zu jener römisch-keltischen Mischbildung, deren Eigentümlichkeiten im großen und ganzen die Franzosen bis auf den heutigen Tag bewahrt haben. Sie galten als gute Soldaten, zugleich als sehr rhetorisch beanlagte Leute. Was den letzteren Punkt anlangt, so braucht man nur die gallischen Inschriften zu durchmustern, um davon einen Begriff zu bekommen, besonders zeichnen sich die Grabschriften durch Weitschweifigkeit und Deklamation aus. Hier nur einige Beispiele. Eltern beklagen den Tod eines Sohnes: des süßesten Kindes, welches im Alter von 11'/2 Jahren schon mit der Ratsherrenwürde
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